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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 271 -
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den, weiter nichts1 als Verzierungen,2 gotische Schnörkel auf und3 an dem Tempel unsers Geistes, und gleich den Büsten und Statuen an den Palästen der Großen zieren sie4 nur das Atrium, den Vorhof unsers Innersten5. Denn indem wir uns über uns selbst, unser sinnliches Dasein und Leben erheben, in uns einkehren und uns sammeln6, so erheben wir uns, ohne an höhere Individuen anzustoßen, in den Geist selbst, zum Gedanken des unendlichen Wesens und 7 überhaupt zu Gedanken, Ideen, Begriffen. Da aber der Mensch es ist, welcher, indem er über sein sinnliches Sein und Wesen sich erhebt, zur Vernunft kommt, zu Gedanken, zu klaren, reinen, allgemeinen Unsinnlichkeiten, so ist sein sinnliches Sein das letzte, sinnliche Sein, er selbst das letzte aller Einzelwesen, das höchste aller Individuen. Das höchste Leben daher ist das Leben in Religion, Wissen- schaft, Kunst, im weltgeschichtlichen Ganzen der Mensch- heit; das ist das Leben über dem sinnlichen und vergäng- lichen Leben, das Leben über dem Tode; Vernunft, Wille, Freiheit,8 Wissenschaft, Kunst, Religion sind die einzig wahren Genien und Engel des Menschen, überhaupt9, die 1 In B folgt Zusatz: sind 2 In B folgt Zusatz: als 3 auf und Fehlt in B. l i zieren sie Fehlt hiev in B. 5 In B folgt jetzt erst: zieren 6 und . . . sammeln Fehlt in B. 7 Fehlt in B; statt dessen dort Komma. g das letzte, sinnliche Sein . . . Wil le, Freiheit,: auf der Erde sein letztes sinnliches Sein, sein irdisches Dasein sein höch- stes, sein vollendetes Dasein. Hätte die Natur der Erde nicht schon hier ihr ganzes, letztes Wesen, alle in ihr liegenden und einem irdischen Wesen möglichen Lebensformen entfaltet, hätte sie nicht, wie sie zum Menschen kam, gerufen: „Es ist vollbracht, bis hierher und nicht weiter", so würde der Mensch nicht denken. Das Denken ist ein Ausdruck der Sättigung, Befriedigung, Vollendung; das Denken ist die letzte, äußerste Grenze des Wesens, das denkt. Das höchste Leben ist daher auch nur das Leben in Religion, Wissen- schaft, Kunst ; das ist das Leben über dem sinnlichen und vergänglichen Leben, das Leben über dem Tode; B 9 In B folgt Zusatz: , wenigstens für ihn 271
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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