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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 272 -
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einzig wirklichen höhern und vollkommneren1 Wesen; in diesen allein, aber nicht auf Saturnus und Uranus oder sonst irgendwo, ist unendliches, unvergängliches Leben2. Aber auch abgesehen von dem Wahn, das Vollkommne und Absolute nur in der Gestalt des Individuums anzu- schauen, über die bestimmte wirkliche Individualität des Menschen hinauszugehen und höhere Wesen in den Sternen oder sonstwo anzunehmen, so widerspricht die Annahme und Vermutung überhaupt von noch andern Wesen als den Wesen der Erde, seien sie nun vollkommner oder un- vollkommner als diese, der unbefangnen Anerkennung und Erkenntnis wirklicher Wahrheiten und facta. Gäbe es nämlich überhaupt noch andere Wesen, so käme in uns nicht das Denken und die Vernunft zur Existenz. Das Denken erhebt sich nur bei dem Abschlüsse, an der letzten äußersten Grenze, an dem Ende aller Natur, alles sinnlichen Lebens und Daseins; im Denken ist die Natur an ihre Endschaft gekommen, da hört sie auf; denn das Denken, die Vernunft, der Geist ist doch zweifelsohne nicht nur nicht sinnlich, sondern auch übersinnlich und übernatürlich. Da wir nun hier auf der Erde denken und die Natur hier schon auf der Erde eine unendlich große Reihe von Stufen und Arten des sinnlichen Daseins und Lebens durchläuft, von der Luft, Erde, dem Stein an bis herauf zur organischen Lebensform in menschlicher Gestalt, so muß die Natur hier schon den ganzen Stufenkreis möglicher Lebensformen erfüllt und erschöpft, auf der Erde schon durch die Ent- wicklungsreihe der unterschiedenen niedern und höhern Arten und Formen des Lebens ihr ganzes Wesen zustande und zu Ende gebracht haben, sonst hörte nicht schon in uns das sinnliche Leben auf und würde zu einem neuen, ganz andern und unterschiednen Leben, dem Leben in der Vernunft, dem Denken; hätte die Natur nicht auf der Erde schon ihr ganzes Wesen, alle in ihr liegenden mög- 1 Hiermit beginnt ein weiteres erhaltenes Teilstück von H, das den Text bis Organ haben, (vgl. unten Seite 274, Fußnote 1) erfaßt. 2 sonst irgendwo . . . Leben: sonst wo, existiert der Mensch auch nach dem Tode noch fort nur in B. Der folgende Absatz fehlt in B; entsprechende Streichung im erhaltenen Teilstück von H. 272
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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