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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
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dem aus der Fülle seiner Seele, in der es eins ist mit seinen Produktionen und in welcher selbst alle seine Werke eins sind 1 mit Bewußtsein, Wille und Verstand. Die Werke der eigentlichen Kunst sind darum keine bloßen Werke, sie haben ihren Grund in sich selbst, sie sind darum selbst geistvolle, beseelte WTerke. Die Natur ist2 Grund und Prinzip ihrer selbst, oder — was eins ist — sie ist aus Notwendigkeit, d. h. aus der Seele,3 dem Wesen Gottes, in welchem er selbst eins ist mit der Natur. Die Sterne müssen daher auch nicht aus einer wohleinrich- tenden und arrangierenden Ökonomie- und Finanzweis- heit, aus einem nur Maschinen machenden Geiste be- trachtet werden, sondern sie müssen und können nur aus dem Leben selbst, aus der Natur und ihrer Geschichte er- kannt werden. Das Leben der Sterne besteht, wie schon im Anfang behauptet wurde,4 nicht darin, daß auf ihnen selbst Individuen sind, sondern darin, daß sie die Inkunabeln, die anfänglichen geschichtlichen Momente der Natur sind; sie sind die goldnen Jugend- und Morgenträume der Natur, in denen die wirkliche zukünftige Welt nur noch in der Phantasie, in bezauberndem Scheine existiert, der fabel- hafte und märchenreiche Orient in der Natur, das Para- dies derselben, die ersten reinen, gleichsam noch unschul- digen, ganz mit sich identischen Wesen, die sich noch nicht zerspalten haben in Körper und Seele, in eine sub- jektive, empfindende Natur und eine empfundene gegen- ständliche Natur; ein Akt der Zertrennung und Bewußt- werdung, der Gliederung und Sonderung, der erst auf der Erde vorgeht. Am Himmel buchstabiert nur die Na- tur, lesen lernt sie erst auf der Erde. In ihm feiert sie die heilige Christnacht; Ostern und Pfingsten fällt erst in die Erde. Die erhabne, aber auch zugleich untergeordnete Stellung der Sterne im Systeme der Natur beruht eben darauf, daß sie die Grenzen aller Individualität sind, alles sondernde, trennende und bestimmende Fürsichsein ver- 1 und in . . . eins sind Fehlt in B. 2 In B folgt Zusatz: also 3 aus . . . Seele, Fehlt in B. 4 der Sterne . . . wurde,: unzähliger Himmelskörper, wie z. B. der Kometen, besteht aber offenbar B 24 Feuerbach i 291
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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