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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 298 -
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du ihn nur unter die Bestimmung eines Körpers, d. i. einer Materie, befassest und nicht selbst die Unkörpcrlichkeit zur Bestimmung dieses Körpers machst. Dein einziger Begriff, deine einzige Erkenntnis vom Leben, d. h. vom organischen Leibe, besteht daher darin, daß du erkennst und gestehst, du habest keine Erkenntnis, keinen Begriff von ihm; deine höchste Erkenntnis ist überhaupt, wo du zur Erkenntnis deiner Begriffslosigkeit kommst, und so hast du dich denn auch für dich, 1 in Beziehung auf deine Denkungsart, zur höchsten und wahren Erkenntnis des organischen Leibes emporgeschwungen, wenn du ihn als unerkenntlich er- kennst, als unbegreiflich begreifst; denn damit erkennst du, daß er die wirkliche Negation deiner Vorstellungen von Materie und Seele ist, die du doch zugleich2 im Wider- spruch mit dir selbst für unaufgebliche absolute Vorstel- lungen hältst, daß sie nicht mehr auf ihn passen und ihn bestimmen, daß sie an ihm zuschanden und zu nichts werden, daß das Wirkliche sich nicht fassen läßt in deine Einbildungen von einer puren, nackten Materie und einer puren, nackten Seele.3 Wie mit der Materie, so verhält es sich mit der Schwere in bezug auf den4 Leib. Ist etwa die Schwere eine Bestimmung, die den organischen Leib als organischen bestimmt und bezeichnet? Bestimmst du etwra den organischen Leib, wenn du sagst, er wiegt so und so viele Pfunde? Die Medici kennen das Leben nur nach dem Leben, im Tode, nicht das Leben im Leben, den organischen Leib nicht als organischen, sondern als unorganischen, d. i. als toten; in der Auflösung, in dem Verluste der Einheit, die allein die wesentliche Bestimmung des Lebens ist, im Tode erscheint daher das, was im Leben selbst nichts ist, als etwas, als Bestimmung.5 Ist z. B. dadurch, daß vom Gehirn gesagt wird, es wiegt zwei bis drei Pfund, das Gehirn bestimmt, ist dadurch etwas oder nichts gesagt? Wohl bestimmt das Metall z. B. die Schwere und Ponderabilität, wie das Licht die Impondera- 1 für dich, Fehlt in B. - doch zugleich: aber gleichwohl B :l In B beginnt mit dem folgenden ein neuer Absatz. 4 In B folgt Zusatz: organischen 5 Bestimmst du etwa . . . als Bestimmung. Fehlt in B. 298
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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