Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 325 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 325 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Bild der Seite - 325 -

Bild der Seite - 325 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Text der Seite - 325 -

zweiung, ist auch der wahre Grund und Ursprung deines Todes. Die Pflanzen und Tiere sterben daher auch nur deswegen, weil in ihnen schon der Geist aufbricht, schon die Freiheit Wurzeln faßt und ein innerliches Sich-Brechen und -Unterscheiden in Gattung, Allgemeines, Wesen und und Dasein, Einzelheit, Erscheinung, oder richtiger: in Subjektivität und Objektivität, anhebt. Oh, Tod, ich kann mich nicht loswinden von der süßen Betrachtung deines sanften, mit meinem Wesen so innig verschmolznen Wesens! Milder 1 Spiegel meines Geistes, Abglanz meines eignen Wesens! Aus dem Bruche und 2 der Trennung der einfältigen Einheit der Natur mit sich selber ist der bewußte Geist auferstanden, ist dieses allgemeine, sich selbst schauende Licht hervorgebrochen, und wie der Mond mit dem Lichte der Sonne glänzt, so spiegelst du in deinem milden Scheine nur das brennende Sonnenfeuer des Bewußtseins wider. Du bist der Abendstern der Natur und der Morgenstern des Geistes, die sinnlichen Toren halten den einen Stern für zwei verschiedene Sterne. Du leuchtest dem Weisen aus dem Lande der Träume voran zu der Geburtsstätte des wahren Heilands, des Geistes. Die Toren wähnen, daß sie erst nach dem Tode und durch ihn in den Geist kämen, daß geistiges Leben erst nach dem Tode entstände3, gleich als könnte eine sinnliche Negation zum Geiste führen, eine sinnliche Ne- gation der Grund oder die Bedingung des Geistes sein. Sie sehen nicht, daß der Tod schon das wirkliche Dasein des Geistes voraussetzt, es nur dem Geiste nachfolgt und als das sinnliche Ende eben nur die Erscheinung des geisti- gen und wesentlichen Endes ist. Der Morgenstern bringt nicht den Morgen, er ist selbst nur eine Erscheinung des Morgens.4 Die Vorstellung, daß durch einen Sündenfall der Tod in die Welt gekommen sei, ist darin eine wahre und tiefe Vorstellung, daß sie den Tod von einer freien Handlung abhängig macht, im Geiste den Grund des Todes erkennt; 1 Fehlt in B. 2 dem . . . und Fehlt in B. 3 entsteht B 4 In A folgt Leerzeile. 26* 325
zurück zum  Buch Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1"
Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ludwig Feuerbach