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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 326 -
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aber das Wahre in ihr verliert sich wieder dadurch, daß sie eine Handlung des Geistes selber zur Handlung eines Individuums, eine allgemein geistige Handlung zu einer besondern, zufälligen, moralischen, eine ewige zu einer zeithchen macht. Der Tod wird daher selbst wieder für die andern, auf Adam folgenden Individuen zu einer äußer- lichen, geistlosen Notwendigkeit; denn die moralische Handlung eines Individuums betrifft nur dieses selbst, ist als moralische nur diesem anzurechnen und kann daher nur durch blinde, nicht unterscheidende Notwendigkeit ihre Folgen auf die andern, von dem sündigenden unter- schiednen1 Individuen ausdehnen. Ganz unstatthaft ist es, Adam für die Idee der Menschheit, den Repräsentanten derselben zu nehmen, in welchem daher auch die andern Menschen an sich mitgesündigt hätten; denn als sündi- gender, als moralischer ist eben Adam immer nur einzelner, Individuum, seine Sünden und moralischen Handlungen gehen daher die andern nicht das mindeste an und können sie daher nur mit blinder Notwendigkeit in seinen Fall mit verwickeln.2 Überdies bleibt in dieser Lehre der Tod anderer Wesen als der Menschen eine äußerliche, unbe- griffne Notwendigkeit. „Andere Kreaturen sterben auch; aber ihr Tod ist nichts gegen des Menschen Tod. Denn die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und alle Tiere auf Erden sterben dahin, nicht aus Gottes Zorn und Ungnade, sondern nach der Natur und göttlicher Ordnung dem Menschen zugute. Aber derer Menschen Tod ist ein armer, jämmerlicher Tod, denn er kömmt aus Gottes Zorn und Ungnade."3 „Also nichts ist nach dem Tode?" iUlerdings; bist du alles, so ist, wenn du stirbst, nach dem Tode nichts; bist du aber nicht alles, so bleibt nach dem Tode noch alles übrig, was du nicht gewesen bist. Bist du freilich selber die Menschheit, der Geist, das Bewußtsein selbst, so ist natürlich mit dir alles aus. Du bist, so glaube ich we- nigstens, kein Gott, sondern ein Mensch, und eben weil du nicht ein Gott bist, so sind mehrere deinesgleichen, du 1 , von . . . unterschiednen Fehlt in B. 2 Ganz unstatthaft . . . initverwickeln. Fehlt in B. 3 In B folgt Leerzeile. 326
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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