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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 328 -
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nominell die Freiheit, der Wille, 1 und ewig werden daher auch Personen, Bewußte, Wollende, Freie2 sein. Du selbst aber als bestimmte Person, nur Objekt des Bewußtseins, nicht selbst Bewußtsein, trittst notwendig einst außer Be- wußtsein, und an deine Stelle kommt eine neue, frische Person in die Welt des Bewußtseins. Sonderbar ist es, daß die Menschen nur vor den Ab- gründen der Zukunft; aber nicht vor denen der Vergangen- heit zurückbeben und nur bekümmert um das Nichts oder Etwas nach, dem Leben, nicht auf das Nichts vor dem Leben zurückschauen, nur vorwärts, nicht hinter sich blicken. Du warst schon einmal, vor dem Leben, nichts; gesetzt — denn mit allerlei Einbildungen suchst du die Erkenntnis der Wahrheit von dir abzuhalten —, du wärest schon vor dem Leben einmal gewesen, wärest schon in individueller Begrenzung und Gestaltung irgendwo ein- geschachtelt oder eingewickelt gelegen, so wäre doch damit nichts gewonnen; denn du weißt es nicht, daß du gewesen bist. Das Sein des Menschen ist aber nur bewußtes persön- liches Sein, erst mit dem Wissen geht sein Sein an; nach der Dauer des Wissens bemißt sich die Dauer des Seins, mit dem Abbruch des Wissens ist das Sein selbst abgebrochen; ein Sein, ohne daß ich weiß, daß ich bin, ist kein Sein für mich: „Ja, wir können es nur jetzt in diesem Leben noch nicht wissen, daß wir einst schon vor diesem Leben gewesen, einst aber wird es uns offenbar werden";3 aber damit verbannst du noch immer nicht das Nichts aus dem Rücken deines Lebenslaufes, jenes Leben und jenes Sein wird dadurch nimmermehr4 Sein und Leben, wenn es dir erst einst, hintendrein offenbar wird, daß du gewesen [bist] und gelebt hast. Was ist es aber notwendig, über dieses Leben hinauszugehen? In der ersten Zeit deines Lebens warst du noch nicht du, dieses persönliche, be- stimmte Wesen, das erst mit der bestimmten Ergreifung und 5 Erfassung seiner selbst persönlich wird und erst an 1 aller Natur . . . der Wille, Fehlt in B. 2 Personen . . . Freie: Menschen, Personen, Bewußte B 2 „Ja, wir . . . offenbar werden" Im Original A nicht in. An- führungszeichen gesetzt. Hier berichtigt nach B. 4 In B folgt Zusatz: dein 5 bestimmten . . . und Fehlt in B. 3.28
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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