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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 344 -
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die du während deines ganzen Lebens im stillen getan1 hast, daß du ohne und außer dem geliebten Gegenstand nichts bist. Aber ist denn Trennung noch ein Akt der Liebe? Wie kannst du so noch fragen? Der letzte, der äu- ßerste und höchste Akt der Liebe; wäre die Trennung nicht Nichtsein, nicht Tod, dann freilich nicht. Welche Mutter liebt mehr, die, die2 nur bei und um ihre Kinder sein kann, oder die, die2, um ihre Liebe zu bestätigen, sich vom Gelieb- testen trennt? Aber wie3 sterben denn die Tiere, die Pflan- zen, woher kommt denn in sie der Tod? Nur weil die Men- schen sterben; der Tod des Menschen ist der Grund des Todes der Pflanzen und Menschen, gleichwie auch der Tod der wahrhaft Liebenden und Sittlichen der Grund des To- des der minder, der endlich und beschränkt Liebenden ist und ihr Tod den Tod dieser nach sich zieht4; das Höhere ist immer Grund des Niedern, der wahrhaft sittliche Wille ist allgemeiner, unendlicher, allwirkender, allgegenwärtiger Wille. Aus dem Höchsten, aus Gott 5 holt der Mensch den Tod herunter und gießt ihn in die Schöpfung ein; es ist die Liebe, die im Menschen an den lichten Tag des Be- wußtseins hervortritt, es ist der göttliche6 Wille, der reine Mensch, der auch noch in dem selbstischen Willen, sonst könnte er nichts wollen, gegenwärtig ist, der den Akt des Todes im Menschen und in der Natur vollbringt. Der erste Mensch brachte und bringt noch jetzt täglich den Tod in die Welt; der erste, d. h. der geistige, der rein in die Wahr- heit und Gott 7 aufgegangene, der urbildliche Mensch stirbt zuerst, stirbt vor, sein Tod ist urbildlicher, ursprünglicher, allwirkender Tod, alles andere. Pflanze, Tier, selbstischer Mensch, stirbt ihm nur nach und stellt ihn dar. Wenn alles sein Urbild, sein geistiges8 Wesen, einen göttlichen und obersten Ursprung hat, sollte nicht auch der Tod sein Ur- bild, seinen Grund im letzten Grund der Dinge und Wesen 1 betätigt B 2 welche B 3 warum B 4 und ihr . . . zieht Fehlt in B. 5 , aus Gott Fehlt in B. 6 sittliche B 7 Liebe B 8 höchstes B 344
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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