Seite - 367 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Du kannst1 nur einmal sein, Ergib dich2 willig drein. Einmal ist alles Wahre nur, Einmal der Geist, einmal Natur, Das Leben ist nur darum Leben, Weil es ein zweites nicht kann3 geben. Das Einmal nur schafft Wesen, Kraft, Lebend'ge Tat und Eigenschaft. Das Einmal leuchtet, wärmet, zündet Und siedet, dränget, treibt, verbindet. Das Zweimal ist nur matter Schein, Ein Wesen ohne Mark und Bein. Das Einmal ist der rechte Held, Der Kern, der Geist, die Kraft der Welt; Dies ist des Seines Feueresse, Des Weltalls große Druckerpresse.4 Dem, was sich zählen, teilen läßt, Ist aller Geist schon ausgepreßt. Das Müde, Welke5, schlappig Weiche, Der Schlaf, der Tod, schwindsüchtige6 Bleiche, Der aufgewärmte Kohl, der Brei, Das abgeschmackte Einerlei, Die ungesalznen Judenmatzen, Mondssucht, sentimentale7 Fratzen, Kopf hängerei, ohmächt'ges Sehnen, Pietisterei, langweü'ges Gähnen8. Die Wassersuppen, Eselsgrau, Der Mystizismus, bleich9 und flau, Geschwulst, Erbrechung, Überdruß, In B folgt Zusatz: fürwahr In B folgt Zusatz: darum ein . . . kann: nicht kann ein zweites B Dies . . . Druckerpresse, Fehlt in B. Müde, Welke: Welke, Schlaffe B Der Schlaf . . . schwindsüchtige: Die Lethargie, der Schwind- sucht B Mondssucht, sentimentale: Der Somnambülen fromme B Kopfhängerei . . . Gähnen: Die Gähnsucht und Kopfhän- ger ei, / Die aufgeblas'ne Klerisei B lau B 367