Seite - 371 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Oh, Niobe! Oh, Niobe! Auf ewig Stein! Oh, weh! Oh, weh! Ein Stein fürwahr, der ewig weint, Hat Menschheit mehr in sich vereint Als aller Engel dunst'ge Schar, In denen Sünd' und Schmerz ist gar¬ Drum wär' ich lieber solcher Stein Als bei den Engeln in 1 Himmelsschein. Gleichwie in 2 der Zitronen Der saure3 Saft tut wohnen, So sitzet als in seinem Park Der Tod in Deinem Rückenmark4. Er ist des Weltalls Rebensaft,, Der in Bewegung setzt und schafft, Der in der Dinge lederne Masse Geist goß mit seinem lösenden Nasse5 Und der Materie altes Fell So ziemlich machte6 spirituell; Denn nur die Ephemerie Schuf Qualität in sie7. Die Todesangst, der Todesschreck, Die bringen ja allein vom Fleck. Der Tod schreckte die8 Materie auf Und brachte9 die Natur in Lauf, Daß sie von Ort zu Ort Noch immer laufet fort 1 0. Der Tod nur tanzt den Sternen vor i m B i m Fleische B Säure herber B Knochenmark B in der . . . Nasse: Geist mit seinem lösenden Nasse / Eingießt der DingeTederner Masse B machet B nur die . . . in sie: die Ephemerie allein / Bringt Qualität in sie hinein B schreckte die: nur schreckt B setzet B von . . . fort: unruhig gehet fort / Ohn' Aufenthalt von Ort zu Ort B Feuerbach 1 371