Seite - 382 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
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An Geist und Leib zugleich1 kontrakt,
So nicht ein Teil von deinem Ich
Stets in das Nichts absetzte sich.
Nur wo Verwesen und Verzehren,
Kann ja Geschmack und Geruch einkehren.2
Der arme Tod stets hungrig ist
Und immer an dem Leben frißt.
Das Herz tut nur so lange kreisen,
Als du den Tod mit etwas kannst3 speisen,
Es stehet still das Blutes Lauf,
Kannst du ihm nichts mehr tischen auf.
Das Leben ewig wandelt
Und Schein und Sein verhandelt4,
Stets legt sich ab von dir ein Stück
Und existiert nur noch ein5 Blick.
Ein Augenblick ist stets dein Sein,
Dein ganzer Rücken ist nur Schein;
Der Schein dringt6 immer weiter,
Der Schein wird immer7 breiter,
Bis 8 du ein Schein wärst ganz.
Vom Feuer bleibt nur9 Glanz.
Der Dinge Grund ist klar und rein,
Gleich einem Diamantengestein10.
Der Geist erzeugte ja die 1 1 Welt,
Der Tod nur die Natur erhellt.
Das Sein wird erst im Tode klar,
Drum ist das Sein im Tode gar.
Das Leben hat nur durch sich 1 2 Härte,
abgeschmackt / A n . . . zugleich: abgeschmackt, / E m p f i n -
dungslos, daher B
N u r wo . . . einkehren: W o nichts verwest, nichts wird ver-
zehrt, /' A u c h kein Geschmack und R u c h einkehrt. B
den . . . kannst: was hast, den Tod zu B
ewig . . . verhandelt: mit dem Tode handelt / U n d immer
Sein in Schein verwandelt B
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wird immer: macht immer mehr sich B
In B folgt Zusatz: endlich
V o m . . . nur: Aus Feuer wesenloser B
Diamantgestein B
Geist . . . die: Tod enthüllt den Grund der B
nur .'. . sich: durch sich nur B
Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
- Titel
- Ludwig Feuerbach
- Untertitel
- Gesammlte Werke
- Band
- 1
- Herausgeber
- Werner Schuffenhauer
- Verlag
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Datum
- 1981
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.6 x 17.8 cm
- Seiten
- 468
- Kategorie
- Geisteswissenschaften