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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 389 -
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die Vielheit der Vielen, das Dasein der Daseienden, die Schranke des Beschränkten, die Bestimmtheit des Be- stimmten, die Einzelheit der Einzelnen. Wie wärest du alles, wie wärest du Liebe, wenn du nur die Einheit in das Eine, nicht der Unterschied in das Unterschiedne selbst auch, nur das Allgemeine, nicht auch das Besondere und Einzelne, nur das Unbeschränkte, nicht auch das Beschränkte und Bestimmte selbst wärest. Alles bist du; das ist unbezweifel- bar, selbst alle Wahrheit. Aber was und wie ist dieses Alles? Ist dieses Alles alles als eines oder auch dieses Eine als aufgelöstes, als unterschiednes Alles? Wie wärst du alles, wenn du alles nur in seiner bindenden Einheit, nicht auch seinem lösenden Unterschied1 wärest? Du wärest ja nur etwas, wenn du alles nur in seiner Einheit, also im Unter- schiede nur von seinem Unterschiede wärest? Wärest du nur die Verneinung des Unterschiednen und Besondern, so wärest du nur als Verneinung des Unterschiednen nur ein von ihm Unterschiednes, als bloße Verneinung, also als bloßer Gegensatz des Unterschiednen, fielest du selbst noch unter den gemeinsamen Begriff des Unterschiednen und wärest so unter dem Begriff des Unterschieds begriffen, nicht alles. Alles bist du ja nur, indem du selbst der Begriff von allem bist, alles nur in dir, du selbst aber in nichts mehr als in dir selbst begriffen bist. Das Unendliche bejaht, indem es verneint, und verneint, indem es bejaht; das Unendliche ist überall unendlich, es wäre aber nicht überall und unendlich, wenn seine Verneinung ein Separa- tes und Apartes für sich wäre, wenn eine Scheidewand, eine Grenze zwischen ihr und der Bejahung, wenn also die Verneinung eine endliche wäre, sie an der Bejahung endete, wie die Verneinung an ihr. Das Endliche ist nicht im Endlichen, wie es die geist- und gottlose Denkungsart meint und will, 2 ist nur im Unendlichen unendlich; aber eben die Unendlichkeit ist die Unendlichkeit3 des Endlichen, im Unendlichen ist die Verneinung des Endlichen, im 1 Hiermit beginnt der Text eines weiteren Teilstücks in H, das mit ihm das Sein (vgl. unten Seite 593, Fußnote 1) endet; nach Korrekturen mit schwarzer Tinte und mit Bleistift wurde der gesamte Text mit braunem Stift gestrichen. 2 es Zusatz H 3 ist die Unendlichkeit H gestrichen 30* 389
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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