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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 395 -
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das tote Wesen mit dem lebendigen Wesen, wie es noch in deiner Vorstellung ist, und nur in Vergleichung fixierst du den Tod und stellst ihn 1 dem Leben als ein Apartes gegenüber, die Menschen sterben daher nur dem Scheine nach; der Tod selbst ist bloß Schein, Vorstellung, nicht Wirklichkeit. Der Tod ist2 keine positive Vernichtung, sondern eine sich selbst vernichtende Vernichtung, eine Vernichtung, die selbst nichtig, nichts ist; der Tod ist selbst der Tod des Todes; indem er Leben endet, endet er selbst, er stirbt an seiner eignen Gehalt- und Inhalts- losigkeit. Eine wirkliche3 Vernichtung ist nur eine solche, die innerhalb des Wirklichen selber ist, die Wirkliches zugleich im Bestehenlassen und Gewähren des Wirklichen wegnimmt, die4 nur eine partielle, nicht eine totale ist, die folglich das Wirkliche nur bestimmter Wirklichkeit, nicht der Wirklichkeit selbst beraubt, gewisse Beschaffen- heiten und Prädikate des Wirklichen aufhebt, die Sphäre aber des Wirklichen nicht aufhebt. Eine solche Vernich- tung ist nur etwas, die selbst nur etwas nimmt; die Be- stimmung, ob sie wirkliche oder unwirkliche ist, hängt von dem Inhalt und Umfang dessen ab, das sie nimmt; eine Vernichtung, die alles nimmt, ist damit selbst nichts; indem sie alles nimmt, hat sie selbst keine Bestimmung und 5 Inhalt mehr, indem sie alle Realität aufhebt, hebt sie ihre eigne Realität auf. Wirkliche Verneinung oder Ver- nichtung ist daher nur die, welche selbst0 etwas Bestimm- tes oder Wirkliches verneint. Eine solche Verneinung ist7 1 In A: ihm 2 nicht für die Sterbenden [S. 394] . . . Tod ist: er ist nichts an sich, nichts Positives oder Absolutes, er hat keine Rea- lität außer in deiner Vorstellung und Vergleichung. D u ver- gleichst das tote Wesen mit dem einst lebendigen Wesen, wie es noch in deiner Vorstellung ist, und nur in dieser Ver- gleichung fixierst du den Tod, verselbständigst du ihn und denkst ihn dir mit Schrecken und Schauder als eine grau- same, dem Toten selbst empfindliche, positive Vernichtung des Lebens. Der Tod ist aber B 3 In B folgt Zusatz:, positive 4 Wirkliches zugleich . . . wegnimmt, die Fehlt in B. 5 , keinen B 6 In B folgt Zusatz: nur 7 In B folgt Zusatz: der Schmerz, das Übel, 395
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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