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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 396 -
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das Unglück, dieses ist eine Verneinung des Wirklichen innerhalb der unverneint bleibenden Sphäre der Wirk- lichkeit, eine Verneinung des Wirklichen durch Wirkliches, wie, wenn ich aus dem Überfluß aller Güter in den Zustand der äußersten Dürftigkeit versetzt werde, diese Vernichtung meines Glücks eine wirkliche Existenz, die Armut, ein meiner frühern Lage entgegengesetzter, bestimmter Zu- stand ist. Der Tod daher als eine totale Verneinung ist eine sich selbst verneinende Verneinung, eine Verneinung, die, indem sie alles nimmt, nichts nimmt, oder richtiger eine Vernichtung, die die Nichtigkeit und Vernichtung ihrer selbst, die nichts ist, eine gehalt-, bedeutungslose Verneinung. Bedeutung hätte sie ja nur, wenn sie etwas verneinte und ebendieses Etwas, das sie verneint, ihre Bedeutung wäre, wie die Verneinung meiner Güter an der Bestimmung, daß sie Verneinung einer bestimmten Existenz, reiner begüterter Wirklichkeit ist, ihre Bedeu- tung hat, etwas bedeutet, eben weil sie nur etwas ver- neint.1 Was die Existenz selbst2 verneint,3 hat selbst keine Existenz, denn indem es die Existenz selbst4 verneint, verneint es das, worin, wovon und wodurch es5 existieren könnte; der Tod daher, indem er in der Verneinung der Existenz sich selbst verneint, indem er in der Vernichtung des Positiven, des Lebens selbst nichts ist, ist dadurch die Bejahung selbst der Existenz, die untrüglichste, stärkste Versicherung und Bestätigung der absoluten Realität der Existenz undG des Lebens. Wenn der Tod keinen Gehalt, keine Bedeutung, keine Realität, keine Bestimmung hat, so ist doch gewiß diese seine Gehalt- und Bedeutungslosigkeit, diese seine Unrealität und Charakterlosigkeit das evidenteste Zeugnis und Bewährnis von dem Gehalte, der Bedeutung, der Wesenhaftigkeit in dem Charakter des Lebens. Unverständlich und des- wegen vielleicht auch unvernünftig muß dir freilich dieser 1 Der Tod daher als eine totale . . . etwas verneint. Fehlt in B. 2 die . . . selbst: aber die Existenz B 3 In B folgt Zusatz: das 4 Fehlt in B. 5 In B folgt Zusatz: selbst ( i Bejahung selbst . . . Existenz und: stärkste Bejahung und Bestätigung von der absoluten Realität der Existenz, B 39°"
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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