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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 398 -
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nur ein Seiendes sein1, sondern auch eine höhere Wirklich- keit, mehr Leben2, als das Leben selbst ist. Der Tod ist aber eine Grenze des Lebens, die keine Existenz und Realität hat; das Leben ist daher unendlich, denn seine Grenze ist nichts. Was in seiner Grenze seine Existenz selbst verliert, in ihr aufhört, das zu sein, was es ist, wie das Leben im Tode Leben zu sein, ist unendlich, wie das einfach und unteilbar ist, welches aufhört, zu sein, was es ist, wenn es geteilt wird. Das, dessen Grenze bloße, unbestimmte, beschaffenheitslose und darum3 wegen dieses Mangels, dieser Abwesenheit alles Sächlichen, Bestimm- ten, Wirklichen sich selbst aufhebende Verneinung ist, das ist selbst nicht eine bestimmte Bejahung, eine be- stimmte Wirklichkeit, sondern unendliche, absolute Wirk- lichkeit. Von dem Maße des Seins hängt ja das Maß des Nichtseins ab, von dem Grade der Wirklichkeit der Grad der Verneinung; was aber nicht reine, nicht alle Verneinung ist, sondern nur ein Grad, ein gewisses Maß von Verneinung, ist ebendeswegen, weil es als eine ge- mäßigte Verneinung nicht eine Verneinung alles Seins, sondern eines gewissen Maßes von Sein ist, ein Grad von Wirklichkeit, ein gewisses Maß des Seins, eine sächliche Existenz, ein bestimmtes Etwas, eine Sphäre irgendwie beschaffner Realität, ein eigen wie zu bezeichnendes und zu charakterisierendes Wesen'». Wäre daher das Leben nicht reine, unendliche Wirklichkeit, so wäre auch seine Verneinung nicht reine Verneinung, sondern eine be- stimmte, als ein wirkliches Etwas oder Wesen existierende Verneinung, nicht der Tod. Obgleich das Leben seine entschiedenste, kraft- und ausdrucksvollste Wirklichkeit erst in der Empfindung5 hat, so beweist doch das Leben diese seine alle Verneinung verneinende, unendliche Wirk- lichkeit schon in niederen Stufen des Lebens. Auch das Leben selbst z. B. 6 einer Pflanze ist schon unendliches 3 Fehlt an dieser Stelle in B. 2 In B folgt hier erst: sein 3 eben B 4 ; was aber nicht reine, nicht alle . . . charakterisierendes Wesen Fehlt in B. 5 In B folgt Zusatz: und i m Bewußtsein 6 z. B. Fehlt in B. 39 8
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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