Seite - 424 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Um das wirkliche kam, das er schon hielt in dem Mund, Also betrügt sich der mystische Tor ums wirkliche Leben, Nur nach dem Scheine davon haschend in eiteler Gier.1 [49.] 2 Der Pietist oder der Fuchs und die Traube Weil unmächtig er ist, zu erreichen die Trauben des Lebens, Ziehet er weg mit dem Trost: Ach, sie sind jetzt noch nicht reif. [50-];3 Unsinn Schatten ist nur, wo Licht; doch mystische Pinsel be- merken Nur den Schatten der Welt, nicht auch ihr himmlisches Licht.4 [51.]3 Weissagung6 Stürmisch wogte der Geist im Strome der neuern Ge- schichte, Schaum von der stürmischen Flut ist Mystizismus anjetzt. Aber wie einstens7 entstieg Aphrodite dem Schaume des Meeres, So wird dem Schaume der Zeit herrlicher Geist nun entstehn. 1 Besser hab' ich . . . eiteler Gier. Fehlt in B. 11n B Nr, 8g. 3 In B Nr. 107. 4 Unsinn . , . himmlisches Licht.: Notwendigkeit des Gegen- satzes / Licht schmeckt nur auf die Nacht. Scheinwesen darum ist das Jenseits; / Wo ein ewiger Tag, fehlt ja dem Lichte der Reiz. B 5 In B Nr. 129. 6 Derselbe B. Bezieht sich dort auf die Überschrift der Nummer 128 — Der historische Ursprung des Mystizismus (in A Nr. 17, Der Schlaf des Mystizismus; im vorliegenden Band siehe oben Seite 415). 7 einst B 424