Seite - 442 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

[117-11 Kürze hat Würze Kurz ist das Leben der Erd', ihr Mystiker! Merkt's, nur der Zeit nach, Aber nach seinem Gehalt ist es unendlich wie Gott.2 [118.]3 Über Tod und Leben4 Was ist das Leben? Allein5 der Zeugungsaktus des Geistes; Darum ist kurz der Prozeß, aber auch süß der Genuß. Zweck ist das Leben sich selbst, so mein' ich, immer den Klugen: Ebendarum insgemein auch Vorbereitung auf nichts.6 Weise ist der allein, der alles schon findet im Leben, Aber dafür auch im Tod weiter nichts findet als ihn.7 Magische Reize allein verleihet dem Leben der Menschen Einzig Vergänglichkeit nur: Königin ist sie der Welt.8 ihr / Tilgen die Sphäre zuerst, welche sie haben gemein. / Wenn ihr darum die Widersprüche der Gottesgelahrtheit / Tilgen wollt, nun, so tilgt mutig die Theologie. 1 In B Nr. log. 2 der Erd' . . . wie Gott: fürwahr doch kurz, wie das Di- stichon kurz ist, / Welches ew'gen Gehalt bringt in die flüchtige Form B 3 In B Nummern gi, 93 und 99 mit jeweils besonderen Über- schriften. 4 Über . . . Leben: Das Leben ist Wollust So in B die Über- schrift zu Nr. gg. 5 Was . . . Allein: „Was ist das Leben?" Vernimm's: B 0 Zweck ist. . . auf nichts. In H ist dieses Distichon mit * ge- kennzeichnet und vollständig durchgestrichen; fehlt entspre- chend in B. 7 Weise ist der . . . findet als ihn.: Lebensweisheit. / Der ist Weiser allein, der alles findet im Leben, / Aber dafür auch nichts findet im Tod als den Tod. So Nr. 91 in B. 8 Magische Reize . . . sie der Welt. In H ist dieses Distichon mit * gekennzeichnet und vollständig durchgestrichen; fehlt entsprechend in B. 442