Seite - 464 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

[198.]1 Der philosophische Dogmatiker Ach, auf dem Eselsfell der Dogmatik will mit den Knochen Dürrer Begriffe er jetzt2 trommeln die Welt aus dem Schlaf. [199.]3 Berichtigung Wie, hochmütig benennt ihr4 die hegelianische Weisheit? Wie die Hyäne begnügt sie sich mit Knochen allein. [200.] An den theologischen Jupiter „Alles liegt am Geripp"', das merkt man an deiner Dogmatik; Denn die Philosophie brach in ihr unlängst das Bein.5 [201.] Die ältere und neuere Baukunst Willst du erkennen, oh Freund, wie's jetzt mit dem Christen- tum aussieht, Und ermessen die Kluft, die es vom früheren trennt? Oh, so gehe nur hin nach dem großen Berlin, um zu schauen Jenes amöne Gebäu', welches dort heißet der Dom, Welches, dem Gotte geweiht, gleicht einer luftigen Villa, Einer vornehmen Auberge oder auch Orangerie. Ekle dich sattsam erst an diesem steinernen Laffen, Dieser Geckenfigur, herrlichem Zeichen der Zeit; Und geh' hin dann zum Dome von Köln, zum Münster von Straßburg Und bewundre den Geist, der so Erhabenes schuf; Wenn du dann nicht einsiehst, daß das jetzige Christentum Laffe, Geck und Affe nur ist, bist du auch selber ein Geck.6 1 In B Nr. 152. 2 er jetzt: der Tor B; vgl. S. 460, Fußnote 8. 3 In B Nr. 154. Bezieht sich dort außer auf Nr. 152 (198 aus A) auch noch auf Nr. 153 (189 aus A); siehe oben S. 461. 4 Wie, hochmütig . . . ihr: Wie? Hochmütig erscheint euch B 6 An den theologischen . . . das Bein. Fehlt in B. 6 Die ältere und neuere . . . ein Geck. Fehlt in B. 464