Seite - 488 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
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Hebt es den Menschen empor aus dem Gefängnis des
Selbsts,
Und die herrlichen Schätze des unermeßlichen Weltalls1
Leget es offen ihm dar, daß er sich selber2 vergißt.
Aber das Licht der christlichen Gnad' ist, ach3, nur ein
Nachtlicht
Im Schlafkämmerlein bloß leuchtend dem feigen Patron,
Daß er sicherer ruht, und wenn sich ereignet ein Unfall,
Gleich zum Heile den Pfad findet zur Türe hinaus;
Darum brennt er es auch nur zur Schlaf zeit; aber4 am Tage
Braucht er wie unsereins stets nur das Licht der Natur.
[279.]5 Der Mittler«
Gott und: Natur sind bloß' Extrem', in dem Menschen ver-
eint sich
Gott erst mit der Natur; Mittler darum7 ist der Mensch.
[280.] Das sonnenklare Geheimnis
Daß Gott Mensch ist geworden, das nennt ihr Esel Ge-
heimnis?
Wunder wär's, wenn er nie wäre geworden ein Mensch.8
[281.] Die besten Exegeten der Bibel
Konsequente getreue Interpreten der Bibel
Waren von jeher fürwahr sinnlose Schwärmer allein.9
1 die herrlichen. . . Weltalls: des unermeßlichen Weltalls herr-
liche Schätze B
2 selber: drüber B
3 christlichen . . . ach,: Theologie, das ist B
4 brennt . . . aber: bedient er sich auch desselben bei Nacht
nur; B
5 In B Nr. 179.
c Mensch B
7 Gott erst . . . darum: Beides erst: Gott und Natur; Juste
Milieu B
8 Das sonnenklare . . . ein Mensch. Fehlt in B.
9 Die besten . . . allein. Fehlt in B.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
- Titel
- Ludwig Feuerbach
- Untertitel
- Gesammlte Werke
- Band
- 1
- Herausgeber
- Werner Schuffenhauer
- Verlag
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Datum
- 1981
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.6 x 17.8 cm
- Seiten
- 468
- Kategorie
- Geisteswissenschaften