Seite - 491 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Aber der Protestantismus hat endlich im Wasser der Bibel Von dem lästigen Pomp glücklich befreit den Salat.1 [292.]2 Über das reine und trübe Christentum3 4Was du in dich aufnimmst, dem mischst du eigenen5 Saft bei, Sonst dir6 im Magen es liegt, schwer wie ein drückender7 Stein. Als noch das Christentum trüb war und durch menschliche Säfte Infizieret8, da war's eben auch innerstes Gut. 9Ganz ordinäre Fenster sind jetzt die mystischen Seelen, Durch sie liest du hindurch alles, wie's steht in der Schrift. Glasmalerei war ältere Mystik; die christlichen facta Brannte sie ein dem Stoff, trübend zur Farbe das Licht.10 11Licht wird zur Färb' auf Erden12. Wie wurde das Christen- tum Weltgeist, 1 Der in dem Begriff . . . befreit den Salat. Fehlt in B. 2 In B aufgeteilt auf die Nummern 5, 6 und 7 mit jeweils be- sonderen Überschriften. 3 Über das . . . Christentum Fehlt in B. 4 Das folgende in B Nr. 6 unter der Überschrift: Notwendig- keit der Entstellung 5 verderblichen B 6 Fehlt in B. 7 schwer . . . drückender: lästig und fremd wie ein B 8 trüb war . . . infizieret: war unrein und entstellt durch den Zusatz/Menschlicher Galle B 9 Das folgende in B Nr. 7 unter der Überschrift: Alte und mo- derne Mystik 1 0 Ganz ordinäre Fenster . . . Farbe das Licht.: Glasmalerei war die Mystik dereinst; die christlichen Dogmen / Schmolz sie in feuriger Glut lebhaft versinnlicht ins Glas. / Jetzige Mystiker sind Glasfenster gewöhnlichster Sorte; / Durch sie liest du hindurch alles, wie's steht in der Schrift. B 11 Das folgende in B Nr. 5 unter der Überschrift: Notwendigkeit der Verfinsterung 1 2 Licht . . . Erden: Färb' ist irdisches Licht B 491