Seite - 494 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Jetzt noch der gläubige1 Christ, gäb' es nicht Flöh' in der Welt. [295.]2 Der unbegreifliche Teufelsschweif3 Unsere Theologie kennt von dem Teufel den Schwanz nur4, Wo er fast höret schon auf. Freilich Geheimnis ist's dann, Wie wohl ein selbständiger Schwanz, für den man den Leib nie Fand, zu dem er gehört5, kam in die Schöpfung hinein. [296.]6 Konjekturen über den Teufelsschwanz Rationalisten vermeinen7, der Schwanz sei die Klitoris selber Eines tierischen WTeibs, weckend den sinnlichen Trieb; Mystiker, er sei8 die Klapper einer gefährlichen Schlange, Die in den tödlichen Schlund lockt ihr die Beute hinein, öder selber9 der Schwanz vom Geschlecht fleischfressender Tiere, 1 der gläubigste: ein gläubiger B 2 In B Nr. 118. 3 Teufelsschwanz B 4 kennt . . . nur: gewahrt vom Teufel den Schwanz bloß B 5 Wo er fast . . . er gehört: Also nur sein Extrem. Freilich begreifet sie nicht, / Wie ein unabhängiger Schwanz, wofür man noch immer/Nicht gefunden den Leib B 6 In B Nr. 121. 7 Rationalisten vermeinen: Rationalismus vermeint B, wo außerdem zu Rationalismus als Zusatz noch die folgende Fußnote Feuerbacks gehört: Den Vokal i vor o in Rationa- lismus, Inspiration lese der geneigte Leser als Jota, sonst bringt er diese widerspenstigen prosaischen Worte nicht in den Fluß des Verses. Der ungeneigte Leser aber wisse oder erinnere sich, daß selbst auch die lateinischen Dichter sich diese Freiheit nahmen, statt arietis [du stößt] z. B. arjetis lasen. * Mystiker. . . . sei: Orthodoxie, B 0 selber: vielleicht gar B 494