Seite - 505 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
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Ach, als der Tugend noch nicht war versperrt1 zu den
Leuten der Eingang,
Ach, da gab es noch nicht soviel2 Bankerotte wie jetzt!
Schlechte Zeiten sind jetzt; im Lande3 das drückendste
Elend,
Und doch kein fremdes Produkt lassen die Christen
mehr ein4.
Denn die geistlichen Douaniers verrammeln5 den Eingang
Jedem, auch edlen Produkt, steht nicht das Kruzifix
drauf.
Gleichwohl bauen6 nur Korn und Kartoffel die christlichen
Länder7,
Aber zum Lebensgenuß bietet der Boden nichts dar8.
Landwirtschaftliches Vieh wohl, tüchtige Rinder und
Schafe,
Aber9 nicht große Natur wächst auf dem christlichen
Land.
Wohl gibt's Pferd' auch bei uns, doch passen sie besser10
zum Pfluge
Als zum Ritt, denn sie gehn fast wie der Esel so träg.
Höchstens für Pumpernickel, die selber zu Pferde des
Glaubens
Parasol tragen zum Schutz, passet ein christlicher
Gaul.11
1 verwehrt B
2 solche B
3 im Lande: daheim B
4 doch kein . . . mehr ein: nicht läßt doch der Staat fremde
Produkte herein B
5 Denn . . . verrammeln: Geistliche Douaniers sind bestellt,
zu versperren J5
6 erzeugt B
7 die . . . Länder: der christliche Boden B
8 der . . . dar: er wahrlich uns nichts B
9 Doch B
1 0 passen . . . besser: mehr geeignet B
1 1 Höchstens für . . . christlicher Gaul. Fehlt in B.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
- Titel
- Ludwig Feuerbach
- Untertitel
- Gesammlte Werke
- Band
- 1
- Herausgeber
- Werner Schuffenhauer
- Verlag
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Datum
- 1981
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.6 x 17.8 cm
- Seiten
- 468
- Kategorie
- Geisteswissenschaften