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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 520 -
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in sich entzweite, so wäre er nicht Geist, nicht Wissen, nicht selbstbewußt, „denn in einem einigen Wesen, dar- innen keine Schiedlichkeit*- ist, das nur eines ist, da ist keine Wissenschaft" („Clavis" etc., 122). Nur aus dem principium der Negativität, der Scheidung und Unterscheidung ent- quillt der selbstbewußte Geist. Das principium der Nega- tivität, das Prinzip, daß Etwas überhaupt im Unterschiede für sich wird und sein Fürsichsein in dieser Unterscheidung und Abtrennung fixiert3, ist aber das Prinzip4 des Bösen5, „denn aller böser Wille ist ein Teufel als nämlich ein selbst- gefaßter Wille zur Eigenheit, ein abtrünniger vom ganzen Wesen in eine Phantasei" („Gnaden-Wahl", c. 2, 12)°. Gott ist also nur durch den Teufel, das principium der Ver- neinung, Wissenschaft, Geist. Denn er wird nur dadurch, daß er aus sich herausgeht, ausfleußt, sich von sich unter- scheidet und entzweit, dieses zweite als ein anderes, einen Gegensatz sich setzt und aus diesem Herausgehen, diesem Entzweien wieder in sich hineingeht, für sich, sich selbst offenbar, Ichheit. Das Selbstbewußtsein Gottes aber ist als die allerheiligste, allereinigste, allererste, ursprünglich- ste7 Unterscheidung und Entzweiung das principium aller Differenzen, damit das Prinzip der Natur. „Die Weisheit ist Wissenschaft, ein subjectum oder Gegenwurf der un- gründlichen Einheit, ein Wesen, darinnen der heilige Geist würket, formet und bildet, sie ist das Leidende, und der Geist Gottes ist in ihr das Tuende, sie ist das große Myste- rium göttlicher Art, denn in ihr werden die Kräfte, Farben und Tugenden offenbar: In ihr ist die Schiedlichkeit der Kraft als der Verstand, sie ist selber der göttliche Verstand, als die göttliche Beschaulichkeit8, darin die Einheit offenbar ist: Sie ist das rechte göttliche Chaos, darinnen alles lieget 1 Schiedligkeit A ; wird im folgenden nicht weiter vermerkt. 2 13 A 3 das Prinzip . . . fixiert, Fehlt in A. 4 principium A 5 In A folgt: , die Ursache, daß etwas überhaupt im Unter- schiede für sich wird und sein Fürsichsein in dieser Unter- scheidung und Abtrennung befestigt 6 in eine:, und eine A; — Wahl: — Mahl Druckfehler in A. 7 Fehlt in A. 8 Beschauligkeit A; wird im folgenden nicht weiter vermerkt. 520
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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