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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 573 -
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durch die Tat beweist, daß er mit der Freiheit nicht etvvasf sondern alles, die Ursache und den Zweck seines Daseins, das Prinzip seines Lebens, verloren hat? Und wenn der Mensch den Verlust seiner teuersten Güter überlebt, was erhält sein Leben, was läßt nicht sein Herz stocken, das Blut in seinen Adern gerinnen? Einzig und allein der be- lebende Gedanke an sie, die Erinnerung, die sie ihm gegen- wärtig erhält, oder die Hoffnung, sie wiederzuerhalten. Was ist nun wohl das Lebensprinzip, die Seele eines Dichters, sage eines echten Dichters? Die Dichtkunst. Die Seele eines Philosophen? Die Philosophie. Nehmt, wenn ihr könnt, einem Goethe die Dichtkunst, d. i. seine poetische Welt- und Lebensanschauung, und einem Spinoza seine philosophische Welt- und Lebensanschauung, und was wird euch übrigbleiben? Nichts, gar nichts, ein Unding, eine Rarität, wie jenes Messer ohne Stiel und Klinge bei Lichtenberg. Das Leben des Menschen ist seine Anschauung vom Leben. Was haben wir also von den Menschen, die ihre Anschauungen in Büchern verewigten, in diesen? Nichts weniger als ihre Seele. „Wie? Also die Chimären der Metaphysik, die Fiktionen und Phantasmen der Poesie sollten und könnten das Le- bensprinzip, die Seele, das Wesen des Menschen, sage des Menschen, ausmachen? Ist er nichts weiter, ist er von keinem edleren, dichteren Stoffe als diese Luftgebilde der Poesie und Philosophie?" Mäßigt euch in eurem philan- thropischen Eifer, ich sag's euch im voraus zum Tröste: Der Mensch wäre allerdings ein höchst deplorables Geschöpf, wenn er eure Vorstellungen von Kunst und Wissenschaft zu seinem Lebensprinzip hätte. Aber beantwortet mir die Frage: Glaubt ihr wohl, daß, abgesehen natürlich von den höchst bedeutsam verschiednen Eigenschaften und Parti- kularitäten, die die verschiedene Nationalität in den Au- toren hervorbringt, der Sänger der Messiade den „Götter- krieg" von Parny oder wenigstens ein ähnliches, nach dem deutschen Nationalcharakter modifiziertes Gedicht, daß 1 der deutsche Dichter der „Jungfrau von Orleans" ein der „Pucelle d'Orleans" von Voltaire entsprechendes Gedicht 1 wenigstens . . . daß Fehlt in C. 573
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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