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Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
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Seite - 46 - in Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910

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46 Adelsgesellschaft imWandel TeildesPrivatlebensnacheigenenVorstellungenzugestalten.DieNähezurBevöl- kerungwurdeverschiedentlicharrangiert, inöffentlichenAudienzen(offizieller Natur),beiungezwungenenAusfahrtenundSpaziergängenoderbeihumanitären Aktivitäten.162 DieTerritorialentwicklungderMonarchie,dieAusübungvonHerrschaftund dieHabsburgeralsKaiserdesHeiligenRömischenReichesDeutscherNationbe- wirkten,dass sichderAdelderösterreichischenMonarchie im19.  Jahrhundertaus verschiedenenGruppenzusammensetzte,diesichpolitisch,gesellschaftlichund rechtlichvoneinanderunterschieden.EinigeösterreichischeFürstenhäuserund GrafschaftenhattendieReichsstandschaft163 erhalten,bevorKaiserFranz  II.1806 dieWürdealsOberhauptdesaltenReichesablegte.DurchdieMediatisierung164 1806 verloren sie ihreReichsstandschaft, erhielten jedochdie amWienerKon- gress festgehaltenenPrivilegienvonStandesherrenzugesichert,wieEbenbürtigkeit, FamilienautonomieodereigenerGerichtsstand.DieösterreichischenMediatisier- tenbetrachtetensichalsMitgliederderAristokratieundnahmenBezugauf ihre ehemaligeReichsstandschaft.KonfliktemitStandesebenbürtigen,diedurchdas KaiserreichÖsterreich als absolutistischemStaat ihrenTitel erhielten, undmit demaltenerbländischenAdel,beschränktensichaufRang-undEtikettenfragen. Obwohl seitderHerrschaftMariaTheresiasversuchtwurde,die ständischeVerfas- sungzureorganisierenunddasAdelsrechtzuvereinheitlichen,gelangesnicht, ein GleichgewichtzwischenumfassenderNeugestaltungundWahrungtraditioneller Vorrechteherzustellen.165 WährendderKaisernacheinerkurzenPhasederLiberalisierungundVerfas- sungsmäßigkeit indenJahren1848und1849vorerstwiederalsSouveränherrschte, ändertensichdieUmständefürdenHochadelmaßgeblich.SoverlorendieAdeligen diemeisten ihrerRechte in JustizundVerwaltungunddamit ihreFunktion.Trotz- demschwächtedieRevolutionvon1848vorallemgrößereGutsbesitzermateriell kaum.DasSilvesterpatentvon1851unterstelltedenAdel jedochderbürgerlichen oderbäuerlichenGemeindeverwaltungundhobdieGrundrechteunddieVerfas- sungauf.ExplizitbestätigtwurdenallerdingsdieRechtsgleichheitderStaatsbürger unddieUnzulässigkeitderbäuerlichenUntertänigkeits-undHörigkeitsverhältnis- se.166 162 Stekl,2004d,S.35–37. 163 DieReichsstandschaftdesHeiligenRömischenReichesmit SitzundStimme imReichstagbe- rechtigtezudiversenVorrechten.Stekl,Hannes:ZwischenMachtverlustundSelbstbehauptung. ÖsterreichsHocharistokratievom18.bis ins20.  Jahrhundert, in:Stekl,2004e,S.15. 164 DieMediatisierungbezeichnetdieHerabstufungreichsunmittelbarerStände,diezuvordemHeili- genRömischenReichangehörten,unterdieLandeshoheit. 165 Stekl,2004e,S.15–16. 166 Županič,2011,S.99;Stekl,2004e,S.26–27;Erbe,2000,S.202. https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0 © 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Titel
Habsburg als Touristenmagnet
Untertitel
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Autor
Ursula Butz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978–3–205–21374–1
Abmessungen
16.0 x 23.5 cm
Seiten
204
Schlagwörter
Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EinfĂĽhrung 9
    1. 1.1 Forschungsfragen und Gliederung 11
    2. 1.2 Forschungsstand 13
    3. 1.3 Quellen und Methoden 16
  2. 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
    1. 2.1 Kaiserfamilie 23
    2. 2.2 Hofgesellschaft und Adel 45
    3. 2.3 BĂĽrgertum 50
    4. 2.4 Fazit: Erzwungene Orientierung 53
  3. 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
    1. 3.1 Lokale Tourismusgeschichte im Kontext 56
    2. 3.2 Bad Ischl 61
    3. 3.3 Meran 68
    4. 3.4 Reichenau und Semmering 75
    5. 3.5 Fazit: Zur Genesung in die Alpen 84
  4. 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
    1. 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
    2. 4.2 Verkehrsrevolution 97
    3. 4.3 Gastgewerbe 102
    4. 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
    5. 4.5 Unterhaltungsangebot 112
    6. 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
    7. 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
    8. 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
    9. 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
    10. 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
  5. 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
    1. 5.1 ReisefĂĽhrer 140
    2. 5.2 Die Presse 150
    3. 5.3 Allerhöchste Auftritte und Philanthropie 156
    4. 5.4 Ein Kaiserhaus fĂĽr lokale Zwecke 163
    5. 5.5 Fazit: Wechselseitige Profiteure 172
  6. 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
  7. 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
    1. 7.1 Kur-und Fremdenlisten 179
    2. 7.2 Ungedruckte Quellen 179
    3. 7.3 Gedruckte Quellen 180
    4. 7.4 Presse 185
    5. 7.5 Literatur 187
  8. 8. Anhang 197
    1. 8.1 Auswertung Kur-und Fremdenlisten 197
    2. 8.2 Bildnachweis 202
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