Seite - 111 - in Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910

Kureinrichtungenundtechnische Innovation 111 Gäste spät inElektrizität (1904),Merangelangdie technische Innovation1898 geradenochvordemganzgroßenGästeanstieg. HäufigeundstabileKommunikationsmöglichkeitenwarenebenfallswichtig. Je mehrGästenachReichenau fanden,destokürzerwurdederWegzumPostamt. Vor1854musstendieBotenausReichenaubiszurPoststationnachSchottwien, nach1854konntediePost imNachbarsortPayerbachabgeholtundaufgegeben werden. InReichenauselbsteröffnete1864daserstePostamt,alsokurzvordem letztenAufenthaltderkaiserlichenKinder.431AufBefehlvonFranzJosephwurde 1863währenddesSommerseinHoftelegraphenamt installiert. Sechs Jahre spä- terwurdedasTelegraphenamtfestetabliert.432Bereits1887wurdeReichenauan dasstaatlicheTelefonnetzvonWienangeschlossenundhattemehrereöffentliche Sprechstellen, sogar auf derRaxalpeundauf demSchneeberg.433 InderPresse findet sichdieAnekdote,dassKarlLudwigbaldnachderEinrichtungderTele- fonanlagevonReichenaudasKarl-Ludwig-HausaufderRaxalpeangerufenhaben soll,umsichnachdemWetterzuerkundigen.AufdieFragenachseinemNamen habeergeantwortet, erheißegenausowiedasSchutzhausaufderRax.434Ab1856 wurdedasTelegraphenamtIschl indenSommermonatenbedient.4351887hieltdas Telefon langsamEinzug imOrt,vorerstnurbeieinemPrivatunternehmer,derzwi- schenseinemUnternehmen,demÖkonomiegebäudeundseinemWohnhauseine privateTelefonanlageerstellen ließ.436ErstEnde1896nahmdasstaatliche, lokale TelefonnetzmitZentrale imPost-undTelegraphenamtdenBetriebauf.EinJahr späterkonntenzwischenstädtischeTelefongesprächegeführtwerden, indemdie LokalnetzevonIschl, Salzburg,LinzundWienmiteinanderverbundenwurden.437 ImZentrumvonMeranselbstgabesspätestensab1860einTelegraphenamt.438 FürdenerstenBesuchdesKaiserpaars imWinter1870/71wurdeeinzusätzliches Telegraphenamt inObermaiseingerichtet,unweitderkaiserlichenUnterkünfte.439 VonessentiellerBedeutungfüreinenKurortwardieVersorgungmitTrinkwasser. InReichenaukritisiertennochum1900GästedasschlechteWasser,obwohldie Quelle,dieüberdieHochquellwasserleitungWienversorgte,nurwenigeKilometer 431 FB,8.11.1854,Nr.  265,S.2;Wallner,Georg:DieKaltwasser-Heilanstalt „Rudolfsbad“ inReichenau nächstGloggnitz (Nieder-Oesterreich).EinFührer fürCurgästeundFremde,Wien1867,S.48; Pap,2015,S.200. 432 Toplitsch,2005,S.72;GV,31.7.1869,Beilage,Nr.  173,S.7. 433 dP,19.1.1887,Nr.  18,Beilage,S.1;WZeitung,16.7.1887,Nr.  160,S.5;dV,21.8.1888,Nr.  232,S.5–6; nFP,29.6.1887,Nr.  8203,S.4. 434 dP,17.11.1887,Nr.  317,S.3. 435 Neuigkeiten,4.6.1855,Nr.  153,S.2;WZeitung,6.6.1856,Nr.  129,S.1672. 436 LT,20.7.1887,Nr.  163,S.4. 437 LV,16.12.1896,Nr.  290,S.4;LT,18.12.1896,Nr.  292,S.3;nFP,18.8.1897,Nr.  11849,S.4. 438 Pircher,1860,S.6. 439 VorarlbergerLandes-Zeitung,13.10.1870,Nr.  119,S.2. https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0 © 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien