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Geographie, Land und Leute
Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Seite - 154 -
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Seite - 154 - in Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910

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154 ÖffentlicheWahrnehmungundResonanz Derselbe JosefPircherbenannteschon1860,bevorer1861Kurvorsteherwurde, in seinerPublikation„scrophulöse, rhachitischeundüberhauptschwächlicheKinder inallenFormenundStadiendieserKrankheiten“alsäußerstgeeigneteKranke, für diederWinter inMeranmitderwasserarmenund„scharfen“Luftbeimöglichst vielen heiterenTagen ideal sei, umzu genesen.619 In derGenesung vonMarie Valerie saherseinemedizinischeEmpfehlungbestätigt. AbernichtnurindenAnfangsjahrenderKurortewarenÄrzteberichteeinwerbe- wirksamesMedium.AuchalsdieKurorteschon„amBlühen“waren,publizierten dieKurärzteStudienundKurführermitSchwerpunktaufmedizinischenInforma- tionen. InIschlveröffentlichtenbeispielsweisedieKurärzte JosefBrenner (Josef RitterBrenner vonFelsach)620 undEduardMastalier populärwissenschaftliche Kurführer. InMerangabendieKurärzteRaphaelHausmann,HeinrichKaanund EmilRocheltFührerdurchdenKurortherausundinReichenauwaresderArzt GeorgWallner. DieobenbeschriebenezweiteFremdenverkehrsphaseeinesKurortesgemäßder EinteilungvonHelleristdieBadeärabeziehungsweisedieKurära.621 InIschlbegann diesePhasebereitsMitte der 1820er-Jahre, inMeran etwa1840, undendete in beidenOrtenmitdemWienerBörsenkrach.InReichenaubeganndiePhaseerstmit derEröffnungdesRudolfsbades1866.Dieseshattejedochnieeinenherausragenden Stellenwert inderKurlandschaftderösterreichisch-ungarischenDoppelmonarchie. DieKur-oderBadeäraderuntersuchtenKurortezeichnetesich imGegensatzzu derfolgendenSommerfrischeära,derdrittenPhasenachHeller,durcheinenhohen prozentualenAnteil anadeligenBesuchernaus,der immermehrabnahm.622 DiestilbildendeKraftdesmitteleuropäischenAdelsundderregierendenHäupter darfnichtunterschätztwerden.DieneuentstehendenMassenmedienberichte- tenakribischüberdieAufenthalte imKurort,überdieKleidermode,Etikette,die VorliebenderAristokratieundüberdasgesellschaftlicheLeben.623AuchdieSom- merfrischewurdebesonders zwischenden1860ernund1890ern inpopulären Medien inszeniert.624EntscheidendfürdasBekanntwerdeneinesKurorteswaren dieAufenthalte sowohlvonMitgliedernregierenderFamilienalsauchderAristo- kratie.625DerAufschwungmancherKurorte im19.  Jahrhundert,wieReichenau, warvorallemaufdie„zweiteGesellschaft“zurückzuführen.626DiedrittePhase 619 Pircher,1860,S.83. 620 Brennerwurde imFrühling1843 indenRitterstanderhoben.LiZ,1.3.1843,Nr.  34,S.133. 621 Heller,1970,S.64–67. 622 Siehe4.6GesellschaftlicheStellungderGäste. 623 Steinbach,2012,S.212. 624 Mai,2004,S.12. 625 Rösch,2001,S.22. 626 Kos,1984,S.104. https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0 © 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Titel
Habsburg als Touristenmagnet
Untertitel
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Autor
Ursula Butz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978–3–205–21374–1
Abmessungen
16.0 x 23.5 cm
Seiten
204
Schlagwörter
Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EinfĂĽhrung 9
    1. 1.1 Forschungsfragen und Gliederung 11
    2. 1.2 Forschungsstand 13
    3. 1.3 Quellen und Methoden 16
  2. 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
    1. 2.1 Kaiserfamilie 23
    2. 2.2 Hofgesellschaft und Adel 45
    3. 2.3 BĂĽrgertum 50
    4. 2.4 Fazit: Erzwungene Orientierung 53
  3. 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
    1. 3.1 Lokale Tourismusgeschichte im Kontext 56
    2. 3.2 Bad Ischl 61
    3. 3.3 Meran 68
    4. 3.4 Reichenau und Semmering 75
    5. 3.5 Fazit: Zur Genesung in die Alpen 84
  4. 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
    1. 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
    2. 4.2 Verkehrsrevolution 97
    3. 4.3 Gastgewerbe 102
    4. 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
    5. 4.5 Unterhaltungsangebot 112
    6. 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
    7. 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
    8. 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
    9. 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
    10. 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
  5. 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
    1. 5.1 ReisefĂĽhrer 140
    2. 5.2 Die Presse 150
    3. 5.3 Allerhöchste Auftritte und Philanthropie 156
    4. 5.4 Ein Kaiserhaus fĂĽr lokale Zwecke 163
    5. 5.5 Fazit: Wechselseitige Profiteure 172
  6. 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
  7. 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
    1. 7.1 Kur-und Fremdenlisten 179
    2. 7.2 Ungedruckte Quellen 179
    3. 7.3 Gedruckte Quellen 180
    4. 7.4 Presse 185
    5. 7.5 Literatur 187
  8. 8. Anhang 197
    1. 8.1 Auswertung Kur-und Fremdenlisten 197
    2. 8.2 Bildnachweis 202
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