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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 115 -
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Marcus G. Patka Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei „Solche Abhängigkeit der Freimaurerei vom Judentum erschwert nicht nur die Be- freiung des Deutschen Reiches von seinen Feinden, sondern sie vertieft die Verskla- vung und macht vornehmlich zahlreiche Deutsche zu Mitarbeitern an der Errichtung der jüdischen Weltherrschaft. […] Der unabhängige Orden B’nai B’rith […] ist der führende Geheimorden auf der ganzen Erde, so auch in Deutschland. […] Er zählt zu seinen Mitgliedern die bekannten führenden ‚300‘, bildet zugleich den jüdischen ‚Generalstab‘, ist ein rücksichtsloser Vertreter des jüdischen Volkstums und des jü- disch-kapitalistischen Weltherrschaftgedankens und überwacht die Politik der Staa- ten und einflußreichen Parteien. Ihm gehören und gehörten die führenden Juden auf der ganzen Welt an, auch die, die im Weltkrieg überall, nicht zuletzt in Berlin, tätig waren und besonders in der Revolution in Rußland, Deutschland und Österreich- Ungarn hervorgetreten sind.“ Erich Ludendorff und seine Frau Mathilde verfassten eine Vielzahl von Pamphle- ten gegen die Freimaurerei, die wie auch jenes von Friedrich Wichtl in ihrem Theo- rem von der „Weltverschwörung der Juden“ in der Tradition der Protokolle der Weisen von Zion standen, die bald von der nationalsozialistischen Propaganda übernommen wurde. Demnach sei die Freimaurerei vollkommen „Verjudet“ und stünde in direkter hierarchischer Abhängigkeit mit dem Unabhängigen Orden B’nai B’rith. Dem ist zu entgegnen, dass es zwar Gemeinsamkeiten zwischen beiden Institutionen gab und gibt, dies sind die Organisation in Logen und Großlogen, die Durchführung eines Ri- tuals in einem eigens dafür verwendeten Tempel, das Streben nach Selbsterkenntnis, der Einsatz für Aufklärung und Wohltätigkeit, eine überparteiliche Identität sowie die Nichtmitgliedschaft von Frauen. (Gegenwärtig gibt es fast nur noch gemischte Erich Ludendorff, Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse, München 1938, S. 5 und 13. Friedrich Wichtl, Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltrepublik. Eine Untersuchung über Ursprung und Endziele des Weltkriegs, München 1919 ; siehe dazu : Armin Pfahl-Traughber, Der antisemitisch- antifreimaurerische Verschwörungsmythos in der Weimarer Republik und im ns-Staat, Wien 1993.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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