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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 427 -
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Seite - 427 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

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Brigitte Dalinger „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater Ausgehend von den Begriffen „Schund“ und „Jargon“ in Verbindung mit der Frage, ob und wie im jüdischen Theater in Wien von etwa 1900 bis 1938 ein „schöner Schein“ geboten wurde, wird im folgenden auf die Erfahrung/en jüdischer Theater- künstler und Theaterbesucher eingegangen. Die Begriffe „Schund“ und „Jargon“ sind alles andere als wertfrei, sie sind schwie- rig, da meistens abwertend gebraucht. Beide wurden von Nichtjuden und Juden im- mer wieder eingesetzt, um jüdisches Theater zu beschreiben, und mit der Verwendung dieser Begriffe wurde auch dessen Entwertung eingeschrieben. „Jargon“ „Jargon“ : „a) umgangssprachliche Ausdrucksweise (für Eingeweihte) innerhalb einer Berufsgruppe od. sozialen Gruppe ; b) (abwertend) saloppe, ungepflegte Ausdrucks- weise“ , oder : „Kauderwelsch, Berufssondersprache“, oder : „(meist derbe) Aus- drucksweise einer sozialen oder beruflichen Gruppe“ . Noch in dieser relativ neuen Begriffsbestimmung von „Jargon“ schwingt Distanz mit, ein Jargon sei eine „(meist derbe) Ausdrucksweise einer sozialen […] Gruppe“, ist zu lesen. Heikel ist der Begriff „Jargon“, wenn er sich auf die jiddische Sprache bezieht. „Jargontheater“, Theater „im Jargon“ : Diese Formulierungen finden sich häufig in zeitgenössischen Beschreibungen und Kritiken jüdisches Theater betreffend. Sie beziehen sich auf die Sprache, in der die Theateraufführung stattfand. Der Terminus „Jargon“ wird dabei für unterschiedliche Formen jüdischen Theaters eingesetzt : Zum Duden Bd. 5, Fremdwörterbuch, Mannheim, Wien, Zürich 1974, S. 348. Michael Kurz, Das neue Fremdwörterbuch, München, Düsseldorf 1998, S. 253. Bertelsmann, Die deutsche Rechtschreibung (1999), 464. Nicht abwertend : „Ausdrucksweise einer be- stimmten sozialen (städtischen) (Rand)gruppe/Berufssprache ; Fachjargon“ – Österreichisches Wörter- buch, Schulausgabe, 39. Aufl., Wien 2003, S. 305.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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