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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 439 -
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Birgit Peter Imago und Vergessen Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber In diesem Beitrag werden Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 aus dem Blickwinkel des Theater- und Musiklebens in Wien betrachtet. Drei Künstler und eine Wissenschaftlerin stehen im Mittelpunkt der Untersuchung, der Schöpfer des Fiakerlieds, Gustav Pick, der Burgschauspieler und Theatermacher Adolf von Son- nenthal, die Theaterhistorikerin Helene Richter und der Wienerliedinterpret und -komponist Hermann Leopoldi. Gustav Pick schuf mit dem „Wiener Fiakerlied“ ein Werk, das eine Imago bedient, die als „Volkstümlich“ bezeichnet und als „urwienerisch“ subsumiert wird. Hermann Leopoldi wiederum ist ein Vertreter der nächsten Generation, die das Wienerlied wei- terentwickelte und den alltäglichen Lebensverhältnissen anpasste. Außerdem zeichnet sich seine Generation dadurch aus, mit Witz antisemitische Zuschreibungen aufzu- greifen und zu thematisieren. Für diesen populären und äußerst erfolgreichen Bereich des Unterhaltungslebens seien die KünstlerInnen Gisela Werbezirk, Fritz Grünbaum, Armin Berg, Fritz Wiesenthal, Karl Farkas, Peter Hammerschlag sowie Stella Kadmon stellvertretend genannt. Die im gegenwärtigen Wien so präsente Hochkultur wird durch Adolf von Sonnenthal vertreten, und die Theaterhistorikerin Helene Richter wird als Chronistin des Wiener Theaterlebens herangezogen. Leon Botstein analysierte in seiner Arbeit Judentum und Modernität. Essays zur Rolle der Juden in der österreichischen Kultur 1848 bis 1938 treffend die Notwendig- keit und Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem kulturellen und künstlerischen Schaffen der jüdischen Österreicher. „Es ist noch heute – in der Zweiten Republik eine Hauptfrage. Die Juden spielen – in ihrer Abwesenheit – in der Selbstdarstellung und der Vorstellung der Welt der Österreicher noch immer eine bedeutende Rolle.“ Bereits in den Zwanzigerjahren nahm Hugo Bettauer in seinem Roman Die Stadt ohne Juden die Abwesenheit der Juden wörtlich und kreierte das Bild einer Stadt, die Leon Botstein, Judentum und Modernität. Essays zur Rolle der Juden in der österreichischen Kultur 1848 bis 1938, Wien, Köln 1991, S 18.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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