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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 26 -
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26 stattfanden, bewährten die Belagerten ihre» Mull), und ihre Zuversicht war anfangs fo groß, daß sie die Aufforderung des Großveziers zur Übergabe der Stadt höhnend mit Trompeten, Pauken und lustigen Weisen auf der Kürntnerthorbastei beantworteten. Aber uon Tag zu Tag schmolz die Zahl der Vertheidiger, Verwundete und Kranke füllten die Spitäler, Hunger und Noth machten sich geltend. Ein kühner Sendbote, Georg Kultschitzky, schlich sich durch das türkische Lager, um Herzog Karl von Lothringen, den Führer der Kaiserlichen, von der schwierig gewordenen Lage der Vertheidiger in Kenntniß zu setzen. Obgleich der Herzog das baldige Eintreffen des Entsatzes in Aussicht stellte, verfloß uoch ein Monat bis zum Eintritte des ersehnten Ereignisses. Je näher das Entsatzheer heranrückte, desto heftiger wurden die Stürme. Die Noth der Belagerten war anfs Höchste gestiegen. Wegen Überfüllung der Spitäler lagen Kranke und Todte auf den Straßen, einzelne Gebäude der Stadt gerietheu in Brand, Elend und Verzweiflung sprach aus den Zügen der Soldaten und Bürger. Es bedürfte eindringlicher, begeisternder Worte des Comman- danten Grafen Starhcmberg, damit Alle in ihrer Pflicht nud patriotischen Hingebung ausharrten. Anfangs September setzte sich endlich das bei Tulln gesammelte Entsatzheer unter dem Obercommando des Königs Johann Sobiesli von Polen gegen Wien in Bewegung, Die Kaiserlichen führte Herzog Karl von Lothringen, die Polen ihr König, die Vaiern Kurfürst Max Emanuel und die Sachsen Kurfürst Johann Georg III. Nebst diefcn standen noch andere hervorragende deutsche Fürsten, wie der Markgraf Ludwig von Baden uud der Fürst von Naldcck im Heere. Nachdem der Kriegsrath sich für den Marsch durch den Wienerwald uud über das Kahlengebirge entschieden hatte, pflanzten am 11. September die Kaiserlichen in dem von ihnen besetzten Schlosse auf dem Leopoldsberge eine große Fahne auf nnd zündeten in der Nacht Feuer an, welche den Belagerten die nahende Hilfe verkündigten. Am 12. September begann die denkwürdige Entfatzschlacht. In drei Treffen geordnet rückte das christliche Heer von den Anhöhen vor. Kara Mustapha, der in seltener Verblendung das Anrücken des Feiudes ruhig geschehen ließ, verkannte die Größe der Gefahr nnd stellte zu fpät feine Hauptmacht den Angreifern entgegen. Nach schweren Kämpfen entschied die Tapferkeit und die Klugheit des Herzogs Karl von Lothringen den Sieg, In größter Verwirrung flohen die Türken, alles in ihrem Lager als reiche Beute zurücklassend. Uuter grenzenlosem Inbel öffneten die Belagerten die Ausfalls- thore; ganze Scharen drängten, von Hunger getrieben, in das Türtenlager, um sich der Vorräthe an LebenZmitteln zu bemächtigen. Stolz auf den unter feiner Führung errungenen Sieg fpcndete König Johann sowohl den Kaiserlichen und den Deutschen, als anch den Vertheidigern Wiens für ihre Tapferkeit uud ihre Ausdauer das wärmste Lob. Voll Dankbarkeit überhäuften der Kaiser und der Stadtrath die Retter mit Ehren und Geschenken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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