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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
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40 Dem Geiste der Humanität des verflossenen Jahrhunderts entsprechend traten mit dem Anwachse» der Bevölkerung und der Vermehrung der Gesellen und Arbeiter auch große Veränderungen in der öffentlichen Armen- und Krankenpflege ein. Strenge Verordnungen beschränkten das Bettclwesen. Seit Leopold I. bethätigten der Hof. der Adel und andere Wohlthäter ihre Nächstenliebe durch neue ins Leben gerufene Anstalten und Stiftungen in großartigem Maße; diese vermehrten sich durch das Großarmen- und Invalidenhaus, das spanische Spital in der Waisenhausgasfe, das Dreifaltigkeitsspital am Rennweg, das Iohannisspital in der Invalidenftraße, das Armenhaus im Münz- wardeinhof in Gumpendorf, das Armenhaus zum blauen Herrgott in der Spitalgasse, das Waisenhans am Rcnnnieg und zwölf Grundspitäler in den Vorstädten. Für Bettler, Vagabunden und arbeitslose Personen wurde außer dem schon vorhandenen Zucht- und Arbeitshause in der Leopoldstadt das Schloß Kaiser Ebersdorf eingerichtet. Eine neue Epoche der Armen- und Krankenpflege begründete Kaiser Josef II. Das Spital bei St. Clara wnrde nach St, Marx verlegt und ausschließlich für Bürger bestimmt, der Klag- baum auf der Wiedeu aufgelassen. Für nicht bürgerliche Arme wurden die Anstalten in der Spitalgasse, in der W ährin gerstraße und „der lange Keller" am Nenstift, ferner die Kaserne zu Mbs, das Karthäufcrllostcr zu Mauerbach und später auch die Kaserne Zu St. Andrae an der Traisen bestimmt. Der Krankenpflege widniete der Kaiser das Groß- armenhaus in der Alserstraße, das Lazarett) und den Contumazhof, den Findlingen den Melkcrgarten in der Alscrstraße und den Waisen das spanische Spital in der Waisen- hausgaffe. Aus dem Vermögen der aufgehobenen Vruderfchaftcn und der früheren Armenkasse bildete er zur Unterstützung von Armen einen besonderen Fond für das Armen- Institut der Liebe zum Nächsten. Unausgesetzt waren die Bemühungen des Staates, Wien als Industrie- und Handelsstadt zu fördern und damit zugleich die Zahl und die Wohlhabenheit der Bürger zu vermehren. Um den Unternehmungsgeist zu beleben, bewirkte der Staat, daß sich Männer fanden, welche Fabriken anlegten, und daß sich Arbeiter aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden in Wien niederließen, bis diese durch einheimische Arbeitskräfte erfetzt waren, damit die bisher aus dem Auslande bezogenen Waaren in der Hauptstadt selbst erzeugt würden. So entstanden zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts die ersten Fabriten für feine mit Gold und Silber durchwirkte Seidenstoffe am Neubau uud am alten Tabor, für Instrumente, Maschinen, Blechwaaren nnd Tücher iu der Leopold- stadt, für feine seidene Strümpfe am Spittelberg uud für Porzcllanwaaren in der Noßnu. Gleichzeitig errichteten die Besitzer von Fabriken auf dem flachen Laude hier Niederlagen und Vertaufsgewölbe. Karl VI. gab den Unternehmern Geldvorschüsse, Maria Theresia bildete einen eigenen Fond zur Anlage neuer Fabriken und Josef II. begünstigte diese
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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