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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 43 -
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des Erwerbeiis und des Reichthums der Naturschätze gewöhnten sich die Wiener, des Lebens heitere Genüsse zu Pflegen. Bäucrle traf den Grundton des Wohlbehagens in dem Liede, das in den Worten ausklang: „'s gibt uur a Kaiserftadt, 's gibt nur a Wien," Der Stillstand im staatlichen Leben und die Unterdrückung jeder freieren Bewegung erwiesen sich aber ungeachtet der günstigen materiellen Verhältnisse auf die Dauer umso unhaltbarer, als die politischen Bewegungen in Deutschland, Frankreich, Italien und Russisch - Polen die Herstellung freiheitlicher und verfassungsmäßiger Einrichtungen anstrebten und die Liberalen aller Länder die heftigsten Angriffe gegen die österreichische Regierung als den erklärten Feind jedes politischen und geistigen Fortschrittes richteten. So lange Kaiser Franz I. lebte, waren in Wien durch die Macht seiner Persönlichkeit die Symptome der Unzufriedenheit mit den bestehenden Zuständen in weiteren Kreisen weniger wahrnehmbar. Erst als nach der Thronbesteigung Ferdinand I. und den damit eingetretenen Änderungen in der obersten Leitung der Staatsgeschäfte ungeachtet des Drängens der Stände die Erwartungen fundamentaler Reformen nicht in Erfüllung gingen, sondern die Macht der Gewohnheit, Unentschlossenheil und Uneinigkeit unter den leitenden Staats- männern Alles beim Alten fortbestehen ließ, steigerte sich die Unzufriedenheit, und diese nahm schon in den Jahren 1845 bis 1847 durch die Beunruhigung eines großen Theiles der Industriellen über den geplanten Anschluß Österreichs an den deutschen Zollverein, durch die geschäftliche Krisis in den Fabritsvorstädten, die Nothlage der Arbeiter und die empfindliche Thenerung aller Lebcnsmittel einen bedenklichen Charakter an. In den weitesten Kreisen bestand die Überzeugung von der Unhaltbarkeit des Regierungssysteins. Adelige, Professoren, Advocaten, Militärs, Bürger und Gchriflsteller waren thätig, eine Ver- jüngung des alten, durch nationale Bestrebungen zerklüfteten Österreich herbeizuführen. Nach dem Sturze des Hauses Orlcaus in Frankreich im Februar des Jahres 1848 stellte sich Wien an die Spitze der politischen Bewegung in Österreich, Mit elementarer Gewalt betheiligten sich fast alle Kreise an der Beseitigung des bestehenden Regierunas- systems. Allgemein war das Verlangen, daß der Kaiser seinen Völkern jene großen politischen Rechte, welche die Grundlagen des modernen constitutionellen Staatslebens bilden, gewähren möge. Am Morgen des 13. März 1848 begann die Bewegung in dem von Bürgern und Studenten besetzten Hofe des Landhauses in dem Momente, als die nieder- österreichischen Stände über die dem Kaiser zu überreichende Adresse beriethen. Von hier aus verbreitete sie sich rasch durch die Straßen der Stadt nnd Vorstädte und führte in einzelnen Vororten zu Brandlegungen nnd znr Zerstörung von Fabriken, Nach dreitägiger Dauer wurde die Bewegung durch die uon Kaiser Ferdinand 1. verkündigte Verfassung, durch die Gewährung der Prchfreiheit und Volksbewaffnung zum Stillstcmdc gebracht nnd die Ruhe und Ordnung von dem neuen Ministerium unter Mitwirkung der Bürger und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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