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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 58 -
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Ganzen zu verschmelzen, die so überaus malerische und originelle Gesammtanlage des Domes entstand, welche undenkbar wäre ohne diese historische Reihenfolge in der Ent- wicklung. Während der westliche Abschluß die ersten Keime des gothischen Stiles ausweist, steigert sich dessen Formenreichthum in dem strenge angeordneten Chöre und erreicht seine höchste Blüte iu dem überaus reich gegliederten Langhause, um sich schließlich noch als äußere Decoration an seinen Ursprung, die kräftige Westfac^ade wieder anzuschließen. Die Epoche der Renaissance fand an dem eben erst vollendeten Gebäude keine Gelegenheit sich geltend zu machen und erst im XVII., theilweise im XVIII. Jahrhundert gibt sich ihr Wirken durch Beseitigung des großen Theiles der mittelalterlichen Einrichtung und Ersatz derselben durch die noch jetzt vorhandenen Altäre ic. zu erkennen. In jene Zeit fällt auch die Beseitigung der Glasgeinälde, welche einst alle Fenster schmückten, und die Tünchung des gesummten Innenraums mit jener grauen Farbe, welche so lange Zeit als ehrwürdige Patina galt. Aus alter Zeit stammen nur die herrliche Kanzel, die kleine Orgclbühnc, der Tauf- stein und das gothische Chorgestühl. Die Werke der Renaissance find thcilweise von hohem künstlerischen Werthe und gilt dies namentlich von den zahlreichen Epitaphien im Innern imd Äußeren des Domes, welche an uud für sich einen Abschnitt von drei Jahrhunderten ans der Cultur- und Kunstgeschichte Wiens rcvräsentiren. Dic Marienkirche am Gestade (Maria Sticgenkirche) rcpräsentirt als hervorragendes Werk der Wiener Bauhütte den zweitwichtigsten und zwar vollständig erhaltenen gothischen Bau der Stadt, obwohl sie, infolge langer Bauzeit, kein einheitliches und in allen Theilen gleich behandeltes Werk ist; auch hat sie keine regelmäßige Grundrißanlage als Folge des sehr beschränkten Terrains, auf dem sie steht. Ihre Gcsammtlänge erreicht circa 69 Meter. Der älteste Theil ist das dreiseitig geschlossene, ungefähr 23 Meter hohe Presbyterium mit dem damit unmittelbar verbundenen und eine einheitliche Anlagegruppe bildenden breiten dreijochigen Langhause, Reich profilirtc Rippen nnd Wanddienste, schön scnlvtirte Schlußsteine, zahlreiche Statuen unter kunstuollen Baldachinen an den Wänden beleben das Innere des herrlichen Baues, das durch große spitzbogige Maßwerkfenster, davon die schmäleren des Chorschlusses zahlreiche Reste herrlicher farbiger Verglafung enthalten, hinreichend erhellt wird. Der Bau des in deu edelsten Formen ausgeführten Kirchcnthcilcs begann 1340 und wurde um 1365 vollendet. Der Bau des au diese Baugruppe in gebrochener Achse anschließenden, schmalen Schiffes dürfte erst in den letzten Jahren des XIV. Jahrhunderts begonnen haben. Unter Baumeister Michael Weinwurm (1394) wurde der Grundstein gelegt. Als Meister werden noch genannt: Konrad Rampersdorfcr (1403) und Dietrich Entzcufelder (1407). Auch in diesen, Theile findet sich der gothische Decorationöreichthum zum Ausdruck gebracht. In das erste westliche Joch ist
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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