Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 186 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 186 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1

Bild der Seite - 186 -

Bild der Seite - 186 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1

Text der Seite - 186 -

186 gegen den Michaelerplatz, Der erste Pächter des Vurgtheaters mußte sich verpflichten, je nach dem Bedürfnisse des Hofes täglich eiue Oper oder eine Comödie, sei es eine deutsche oder eine wälsche, aufzuführen, T>a das Pachtgeschäft nicht gedeihen wollte, wurden die beiden Hoftheater, das am Karntnerthore und das iu der Burg, unter einer Hofdirection vereinigt; dem Kärntnerthortheater fiel das deutsche Schauspiel zu, in der Burg wechselte französisches Schauspiel mit italienischer Oper. AIs das Kärutnerthortheater abbrannte, kam auch das deutfche Schauspiel als Gast in die Burg, doch wanderte es in das ueuerbaute Haus wieder zurück. Als eiu Zeicheu dafür, wie zähe die alten Theatergewohnheiteu sich erhielten, ist hervorzuheben, daß das Extemporireu, obgleich das erste regelmäßige Stück schon 174? aufgeführt mordeu war. erst 1769 in den Hoftheateru ein- für allemal verboten wurde. Verschiedene Versuche, das Burgtheater zu heben, es mit den Forderungen der erwachenden deutschen Literatur, die vernehmlich an die Pforte klopfte, in Einklang zu bringen, fcheiterten an ökonomischen Rücksichten; doch war es immerhin ein Zeichen der Zeit, daß die französischen Schauspieler, die übrigens Treffliches geleistet hatten und unauslöschliche Spuren im Burgtheater zurückließen, verabschiedet wurden, 1772. Diese dramaturgischen Vorspiele haben nur geringe Bedeutung für die Geschichte des Burgtheaters. Das Burgtheater in dem Sinne, wie wir es heute kennen, hat erst im Jahre 1776 seinen Anfang genommen. Kaiser Josef, der „große Wollende", wie Herder, des Mannes großherzige Anlaufe und endliches Scheitern in zwei Worte bannend, ihn genannt hat, ist der eigentliche Gründer des Vurgtheaters. Von dem frisch aufquellenden Geiste der deutschen Nationalliteratur lebhaft berührt, durchdrungen von dem Nutzen des Schauspiels für die Voltsbildung, beschloß er, der dramatischen Kunst eine ehrenvolle, freie Stätte zu bereiten. Er wies die Pächter, die Vertreter der alten Ansichten, die Ängstlichen und Besorgten mit den entscheidende» Worten zurück: das deutsche Schauspiel solle fortan uuter der Verwaltung des Hofes stehen. Das Nurgtheater, eiue Bühne für das deutsche Schauspiel, ist künftighin Nationaltheater und ^die Schauspieler treten als t. t. National- und Hofschauspieler in den Dienst des Kaisers. Der erste Obersthofmeister überbrachte den versammelten Schauspielern den kaiserlichen Nefehli „Daß, nachdem Seine Majestät das Theater nächst der Burg zum Hof- und Nationaltheater zu erklären geruht haben, von nun an nichts als gute regelmäßige Originale und wohlgerathene Übersetzungen aus anderen Sprachen darin aufgeführt werden sollen, und daß die Schau- spieler bei der Wahl neuer Stücke nicht auf die Menge, sondern auf die Güte derselben Bedacht zu nehmen haben," Wurde der eigentliche geschäftliche Theil der Theaterleitung ganz vom Hofe aus beforgt, so wurde die künstlerische Leitung des Instituts, allerdings nüt stetem Vorbehalte der Genehmigung der obersten Zofdirection, in die Hände der Schauspieler gelegt. Der Josefinische!, Verfassung des Burgtheaters liegen die Principien
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild