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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 226 -
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226 die Akademie eine bureaukratische Einrichtung, deren Paragraphensystem znr Ernüchterung des Kunstschaffens noch das Möglichste beitrng. Als die verhältnißmähig bedeutendsten Künstler der Epoche haben wir anzuführen den Historien- nnd Bildnihinaler Hubert Maurer, die eleganten Porträtisteu Ritter von Lampi (Vater und Sohn) aus Tirol, die Schüler des berühmte» Raphael Meugs Anton Maron und Martin Knoller, den Nachahmer des Rubens Oelenhainz, den fingerfertigen Porträtmaler Josef Hickel, von welchem viele gute Bilder des Kaisers herrühren. Sie alle fuße» noch mehr auf der bisherigen Tradition der Nachahmung italienischer oder niederländischer Muster, wogegen eine neue französische Strömnng mit dem jungen Heinrich Füger, zuerst als Porträtist im Miniatureufach. uud verwandten Meistern hereinbrach. Eben diese Gruppe Künstler folgte der Entwicklung ihrer Ideale an der Seine anch darin, daß sie in späterer Zeit von der süßlichen Vildnißinalerei des Rococo zum steifen nnd dabei doch anch schwächlichen Heroencultus im antikisireuden Geschmacke, zur frostigen Auffassung des Griecheuthums nach dem Beispiele eines David überging. In der Bildhauerei begegnen uns dieselben Erscheinungen. DieReformenDouuers und Mefserschmidts erwiesen sich schon bei der nächsten Generation als erfolglos: an die Stelle reinen Naturstudiums und kräftiger Realistik trat eiu geschniegelt glattes, weichliches Wesen, welches in den Leistungen der dazumal in höchstem Flor stehenden Wiener Porzellanfabrik den charakteristischsten Ausdruck finden sollte; dann beherrschte aber auch hier Alles die Nachahmung des antiken Modells, Meister der ersteren Gattung waren Grassi und Johann Beyer, der Schöpfer der Gartens!guren in Schönbrunn, bei dessen Gehilfen sich allerdings noch manches altere barocke Strebe» bekundet, wie z. B, bei Hagcuaucr, Prokop, Heurici ic. Dem Classicisnius werfen sich völlig in die Arme der schon genannte Martin Fischer (in seiner späteren Zeit), Franz Zauner, der Meister des Josef-Monumentes, und Andere. Das Schaffen solcher Künstler nahm stets aus deu letzte« Erscheinungen des verbleichenden Rococos seinen Ausgang, um endlich ein Ziel zu erreichen, welches in der Richtung des nnch für Wien (Thesens-Gruppe und Christinen-Denkmal) sehr wichtigen Antonio Canova deu bedeutendsten Abschluß finden sollte. Die noch späteren Österreicher der Zeit Kaisers Franz I. haben die letzten Reize des aus dem heiteren Rococo verbliebenen Kunstgeistes abgestreift uud stellen sich, wie Kießliug, Käßmann, Schaller, Kliebcr, als trockene Akademiker in ziemlich uucrfreulicher Erscheinung dar. Ans dem Gebiete der Malerei geht mit ihnen eine Reihe Künstler Hand in Hand, welche nicht minder über den Horizont des antitisirenden Schulpensnms sich nur selten zu erheben verstanden, so Josef Abel, Dorffmeister, Pietschmann und Andere. Zu Ende des vorigen und anfangs des laufenden Jahrhunderts hatte es wohl den Anschein, als fei die lebendige Beziehung zwischen den bildenden Künsten uud dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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