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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 317 -
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317 So habeu wir liül wenigen Strichen die Großindustrie in Wien zu zeichnen «ersucht. Ein Bild rastlosen Schaffens, ebenso gewaltig in den Mitteln, die sie in Bewegung setzt, als in den Erfolgen, die sie erzielt! Die Zaubermacht, die das Leben dieser Stadt ermöglicht, heißt wirthschaftliche Arbeit; Industrie und Gewerbe sind der Fels, auf welchem die Größe des heutigen Wien beruht. Derkehrsleben der Großstadt. Die Großstädte als Sammelpunkte geistiger und materieller Kräfte übertragen durch unzählige Fädeu und Verbindungsglieder die von ihneu ausgehenden Impulse auf die Außenwelt. Das Verkehrsnetz, welches sich sowohl im Innern ausbreitet, als auch die Verbindung mit Land nnd Leuten nach außen herzustellen berufen ist, gehört zu den wesentlichsten Attributen der Städte. Zwar steht Wien hinter den anderen europäischen und amerikcmischen Millionenstädten in dieser Beziehung zurück, trotzdem darf man mit gerechtem Stolze auf die raschen Fortschritte blicken, welche sich im Lanfe der letzten zwanzig Jahre auch auf diesem Gebiete vollzogen haben. Zunächst bieten uns die localen Verkehrsmittel das Bild einer gesunden, den Bedürfnissen folgenden Entwicklung. Wie groß ist der Unterschied des jetzigen Zustandes gegenüber demjenigen der Sechziger-Jahre! Damals vermittelten mir beiläufig 1,000 Fiaker und 590 Einspänner nebst ein paar Hundert „Landkutschen" und den primitiven, niemals in überstürzender Eile sich fortbewegenden „Stellwagen" und „Omnibussen", deren Zahl etwa 1.400 betrug, den ganzen nach Millionen Menschen zählenden Verkehr in Stadt und Vorstädten uud in den nahen und ferner gelegenen ländlichen Umgebungen. Fremde Gaste, welche aus London oder Paris nach Wien kamen, waren des Erstaunens voll über die Genügsamkeit, mit welcher sich unsere Bevölkerung die unbequemen und laugsamen Fahrten in jenen altmodischen Vehikeln, den „Stellwagen", gefallen ließ. Da wurden anfangs October 1865 die ersten Tramway-Linien bis Dornbach nnd zu den Badeaustalten in den Prater concessionirt und, nicht ohne Mißtranen der Wiener, die ersten Fahrten mit einem Fahrftart von 22 Wagen und 44 Pferden eröffnet; man fchätztc damals die Anzahl der täglich beförderten Passagiere anf ungefähr 3.000, was eine Million jährlich geben würde. In den ersten Jahren ging es nur langsam vorwärts und erst im Jahre 1870 wurde durch die Anlage neuer Linien m die dicht beuülterten Vororte und den Anschluß derselben an das Ringstraßennetz ein »nächtiger Impuls ausgeübt, der sich in der Zahl von 12'/« Millionen Passagieren äußerte. Nun aber wurde die Steigerung des gesammten loealen Verkehres eine mächtige; nicht eine Beeinträchtigung, sondern eine gegenseitige Hebung der Personenbeförderung durch Fuhrwerke aller Art war das Endergebniß. Denn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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