Seite - 286 - in Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835 - Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
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VOM BUCHMARKT ZUM
BIBLIOTHEKSBESTAND286
Vermutlich nach Fertigstellung dieses Supplementbandes wurden die
Werke auf folgende Art und Weise ins Standortrepertorium aufgenommen:
Man unterbrach die fortlaufenden Eintragungen bei der Nummer 11.000,
um die Werke Maria Elisabeths mit der Nummer 11.001 beginnend in ei-
nem Block vermerken zu können. Die letzte Eintragung vor dieser Lücke
(Nr. 11.000) ist ins Jahr 1814 zu datieren und befindet sich in etwa mittig
auf jener Seite des Standortrepertoriums. Die anschließenden freibleibenden
Zeilen bis zum Ende dieser Seite sind durch kunstvoll mehrfach geschlun-
gene Bänder entwertet, die erste Eintragung eines Werkes von Maria Eli-
sabeth (Nr. 11.001) beginnt somit auf einer neuen Seite und läuft, mit den
üblichen 12 Eintragungen pro Seite, fort bis zu 13.173, dem letzten Werk
dieser Bibliothek. Diese Nummer (13.173) ist die dritte Eintragung auf der
betreffenden Seite des Standortrepertoriums, gefolgt von neun Nummern
(13.174–13.182) bis zum Ende derselben. Von diesen angefügten neun Wer-
ken, allesamt als Manuskripte ausgewiesen, befinden sich heute sieben in
der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek1189
und zwei noch immer im Bestand der Fideikommissbibliothek.1190 Eine Au-
topsie der beiden letztgenannten Werke ergab, dass sich diese ebenfalls ehe-
mals im Besitz Maria Elisabeths befanden, jedoch in den von Young 1811
angelegten Katalog nicht aufgenommen wurden, was damit zu erklären
wäre, dass sie entweder vergessen oder als Manuskripte bewusst nicht in
den Katalog aufgenommen wurden, welchen man als Konsequenz daraus als
„Katalog der Druckschriften der Bibliothek Erzherzogin Maria Elisabeths“
bezeichnen könnte. Die anschließende ganze Seite des Standortrepertoriums
ist ebenfalls durch kunstvoll mehrfach geschlungene Bänder entwertet.
Im Zuge der Aufstellung in den Räumlichkeiten der Privatbibliothek wa-
ren die Bücher nicht als einheitlicher Bestand zusammen an einem Platz
aufgestellt worden, sondern gemäß der Aufstellung nach Wissenschaftsdis-
ziplinen über die ganze Bibliothek verteilt worden.1191
Die Werke wurden gemäß ihrer inhaltlichen Zugehörigkeit auch im Syste-
matischen Katalog verzeichnet. Darin finden sich 2.010 der insgesamt 2.182
Werke (Druckwerke und Manuskripte) eingetragen. Das Fehlen von 172 Wer-
ken könnte mit einer unvollständigen zeitgenössischen Katalogisierung be-
gründet werden. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass diese relativ geringe
1189 FRANZ 13174 = Cod. Ser. n. 13.277, FRANZ 13175 = ?, FRANZ 13176 = Cod. Ser. n.
12.918, FRANZ 13178 = ?, FRANZ 13179 = ? FRANZ 13181 = Cod. Ser. n. 13.230, FRANZ
13182 = Cod. Ser. n. 12.265.
1190 Exercices Journaliers de Pieté, à l’Usage d’une Ame Devote. A Vienne 1759. [FRANZ
13177, Standort 211–331, Kasten XII-10], Gebetter vor und nach der Heil: Beicht und
Kommunion [FRANZ 13180, Standort 216–545, Kasten XII-17].
1191 Vgl. dazu die ältesten Signaturvermerke im Standortrepertorium.
Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835
Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835
- Untertitel
- Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
- Autoren
- Thomas Huber-Frischeis
- Nina Knieling
- Rainer Valenta
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79497-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 644
- Schlagwörter
- Austrian History, Book History, Library History, 18th Century, 19th Century, Emperor Francis I, Österreichische Geschichte, Buchgeschichte, Bibliotheksgeschichte, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Hofburg, Kaiser Franz I.
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- 1. Einleitung 15
- 2. Zur Vorbildfunktion der Privatbibliothek von Pietro Leopoldo und Maria Luisa. Erwerbungsstrategien und Buchlektüre am florentinischen Hof (NK) 27
- 2.1 Pietro Leopoldo als Großherzog von Toskana 28
- 2.2 Meilensteine der florentinischen Privatbibliothek der Großherzoge 30
- 2.3 Akquisitionspolitik und Benutzung 36
- 2.4 Sapere aude – Das Buch als Eckpfeiler der aufgeklärten Erziehung und seine mediale Rezeption 49
- 2.5 Spurensuche nach dem Nukleus der franziszeischen Privatbibliothek 62
- 3. Vom Kaiser bis zum Bibliotheksadjunkten. Die Akteure der Privatbibliothek 70
- 3.1 Stationen im Leben eines Kaisers als Bibliothekar 70
- 3.1.1 Die Prinzenerziehung in Wien und der prägende Einfluss von Erziehern und Lehrern (NK) 70
- 3.1.2 Franz II. als letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (NK) 76
- 3.1.3 Franz I. als Kaiser von Österreich (TH-F) 77
- 3.1.4 Die Privatbibliothek im administrativen Gefüge des erzherzoglichen bzw. kaiserlichen Hofstaats bis 1806 (NK) 81
- 3.2 Personal der Institution Privatbibliothek (TH-F) 83
- 3.2.1 Mathias Braunbeck 84
- 3.2.2 Peter Thomas Young 89
- 3.2.3 Michael Brunner 116
- 3.2.4 Alois Hofmann 121
- 3.2.5 Franz (Xaver) Thein 123
- 3.2.6 (Johann) Eduard Frister 128
- 3.2.7 Wenzel (Maximilian) Kißler 135
- 3.2.8 Leopold Joseph Wilhelm von Khloyber 140
- 3.2.9 Georg Thaa 151
- 3.2.10 Giuseppe Caselli 156
- 3.2.11 Joseph Ott 166
- 3.2.12 Philipp Held 176
- 3.1 Stationen im Leben eines Kaisers als Bibliothekar 70
- 4. Die Bibliothek als architektonischer Ort. Rekonstruktion und Entwicklung der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. (RV) 178
- 5. Finanzpolitische Aspekte der Privatbibliothek (TH-F) 208
- 6. Vom Buchmarkt zum Bibliotheksbestand . Erwerbungsmechanismen und Bestandsaufbau 229
- 6.1 The Marketplace of Ideas – Akquisitionspolitik 1784 bis 1791 (NK) 229
- 6.2 Ein Handapparat entsteht – Bestandsaufbau und unktionswandel der Privatbibliothek 1784 bis 1791 (NK) 244
- 6.3 Handelspraktiken des Buchmarktes 1792 bis 1806 im Spiegel der Privatbibliothek (NK) 252
- 6.4 Erwerbungen bei in- und ausländischen Buchhändlern 1806 bis 1835 (TH-F) 266
- 6.5 Ankauf geschlossener Sammlungen von 1806 bis 1835 (TH-F) 280
- 6.5.1 Die ererbte Bibliothek Erzherzogin Maria Elisabeths (1808) 283
- 6.5.2 Die Manuskriptsammlungen des Joseph von Sartori (1809, 1813) 287
- 6.5.3 Die Bibliothek des Peter Anton Freiherrn von Frank (1819) 292
- 6.5.4 Die Inkunabelsammlung des Ferdinand Freiherrn von Ulm (1824) 296
- 6.5.5 Sammlung chinesischer Handzeichnungen des Generalkonsuls Edward Watts (um 1826) 304
- 6.5.6 Die physiognomische Studiensammlung des Johann Caspar Lavater (1828) 307
- 6.5.7 Aus dem Nachlass des ehemaligen Leibarztes Nikolaus Thomas Host (1834) 314
- 6.6 Erwerbungen im Rahmen von Auktionen von 1806 bis 1835 (TH-F) 320
- 6.6.1 Aus der Privatbibliothek des Franz Freiherrn von Prandau (1811) 322
- 6.6.2 Aus der Privatbibliothek des Johann Melchior Edlen von Birkenstock (1812) 327
- 6.6.3 Aus der Privatbibliothek der Grafen Apponyi (1818) 338
- 6.6.4 Aus der Privatbibliothek des Prosper Fürsten von Sinzendorf (1823) 339
- 6.6.5 Aus der Privatbibliothek König Maximilian I. Josephs von Bayern (1826) 347
- 6.6.6 Aus dem Nachlass des Wiener Erzbischofs Leopold Maximilian Graf Firmian (1832) 352
- 6.6.7 Aus der Bibliothek der Grafen Auersperg im Schloss Wolfpassing (1834) 356
- 6.7 Der Bestandsaufbau der Privatbibliothek 1806 bis 1835 im Überblick (TH-F) 359
- 7. Bibliothek und Ordnung 363
- 8. Die Sammlungsbestände im historischen Kontext. Exemplarische Analysen 394
- 9. Die Privatbibliothek im Vergleich. Einblicke und Ausblicke 489
- 10. Resümee 537
- Bildteil 545
- 11. Anhang 561
- 11.1 Werke der Büchersammlung aus Florenz in der kaiserlichen Privatbibliothek 561
- 11.2 Werke der Büchersammlung aus Florenz im Prunksaal 568
- 11.3 Sammlung der besten deutschen prosaischen Schriftsteller und Dichter 571
- 11.4 Ahnentafel Kaiser Franz’ I 574
- 11.5 Beschreibung der Lebensweise Kaiser Franz’ I 574
- 11.6 Wiener Buchhändler als Lieferanten der Privatbibliothek 577
- 11.7 Edition des von der Zensur verbotenen Eipeldauerbriefs 579
- 11.8 Prandau’sche Auktion: Listen der für die Privatbibliothek erworbenen bzw. nicht erworbenen Werke 579
- 11.9 Birkenstock’sche Auktion: Listen der für die Privatbibliothek erworbenen und nicht erworbenen Werke 582
- 11.10 Sinzendorf’sche Auktion: Liste der für die Privatbibliothek erworbenen und nicht erworbenen Werke 590
- 11.11 Auktion der Bibliothek Maximilians I. von Bayern: Liste der für die Privatbibliothek erworbenen Werke 592
- 12. Abbildungs-, Quellen- und Literaturverzeichnis 595
- 13. Register 630