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Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835 - Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
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DIE PRIVATBIBLIOTHEK IM VERGLEICH522 setzliche Regelung sicherte beiden Bibliotheken jedoch nur die inlän dische Buchproduktion. Ausländische Werke mussten mit der zur Verfügung ste- henden Dotation angekauft werden. Englische Werke besorgte sich die Kö- nigliche Bibliothek Berlin beispielsweise auf Einkaufsfahrten in den Jah- ren 1815 und 1816. Gelegentlich übersandten auch preußische Botschaften im Ausland Werke aus jenen Ländern, in denen sie stationiert waren, nach Berlin.1920 Dennoch kann von Erwerbungspolitik, wenn darunter geplanter und zielstrebig praktizierter Bestandsaufbau verstanden wird, bis etwa 1800 nicht gesprochen werden.1921 Erst unter der Leitung Friedrich Wilkens wurde nach später üblichen systematischen Gesichtspunkten vorgegangen. Nicht nur die Kustoden der Bibliothek, sondern auch Professoren der Uni- versität und Mitglieder der Akademie der Wissenschaften wurden nun als Fachreferenten für Bestandsaufbau und Ergänzungen eingesetzt. Darüber hinaus intensivierte man auch den Kontakt mit bis zu 14 diplomatischen Vertretungen für diese Zwecke.1922 Eine weitere Strategie bestand in der Teilnahme an Bücherauktionen und im Ankauf von Privatsammlungen, vorzugsweise aus dem Besitz von Gelehrten, über die relativ günstig vor allem antiquarische Bücher angeschafft werden konnten. So wurden zwi- schen 1807 und 1870 rund 40 Privatbibliotheken, darunter viele wichtige ge- schlossene Sammlungen, durch Kauf inkorporiert.1923 Um das Wachstum der Königlichen Bibliothek verfolgen zu können, wurden unter Wilken jährlich Zugangslisten publiziert.1924 Für die Wiener Hofbibliothek sind in der ersten Hälfte des 19. Jahr- hunderts nur wenige substanzielle Bestandsvermehrungen – wie etwa ein Teil der Privatbibliothek des Hofbibliothekskustos’ Michael Denis oder der überwiegende Bestand der Salzburger Dom- und Hofbibliothek – auszuma- chen.1925 Weiters sind Schenkungen in kleinerem Umfang zu verzeichnen. So etwa von der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft in London oder vom k. k. privilegierten orientalischen und nö. Landschaftsbuchdrucker An- ton Schmid, der der Hofbibliothek im Jahr 1816 beispielsweise Prachtausga- ben von 200 in den letzten 22 Jahren gedruckten hebräischen Werken und 1820 abermals 47 in seiner Offizin entstandene orientalische Werke schenk- te.1926 Schmids Überreichungen sind allerdings nur bedingt als Geschenke zu werten, hatte er sich doch mit der Konzessionserteilung, hebräische Werke 1920 Wilken, Königliche Bibliothek, 143f. 1921 Schochow, Erwerbungspolitik, 22. 1922 Schochow, Erwerbungspolitik, 15; Wilken, Königliche Bibliothek, 165. 1923 Schochow, Erwerbungspolitik, 9, 15; Wilken, Königliche Bibliothek, 135, 136, 142, 144f. 1924 Schochow, Erwerbungspolitik, 15. 1925 Lang, Handbuch, Bd. 1/1, 45. 1926 Stummvoll, Nationalbibliothek, Bd. 1, 361f.
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Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835 Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. von Österreich 1784-1835
Untertitel
Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz
Autoren
Thomas Huber-Frischeis
Nina Knieling
Rainer Valenta
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79497-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
644
Schlagwörter
Austrian History, Book History, Library History, 18th Century, 19th Century, Emperor Francis I, Österreichische Geschichte, Buchgeschichte, Bibliotheksgeschichte, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Hofburg, Kaiser Franz I.
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. 1. Einleitung 15
    1. 1.1 Meilensteine der Sammlungsgeschichte 15
    2. 1.2 Quellenlage und Forschungsstand 18
    3. 1.3 Zum Aufbau des Buches 24
  3. 2. Zur Vorbildfunktion der Privatbibliothek von Pietro Leopoldo und Maria Luisa. Erwerbungsstrategien und Buchlektüre am florentinischen Hof (NK) 27
    1. 2.1 Pietro Leopoldo als Großherzog von Toskana 28
    2. 2.2 Meilensteine der florentinischen Privatbibliothek der Großherzoge 30
    3. 2.3 Akquisitionspolitik und Benutzung 36
    4. 2.4 Sapere aude – Das Buch als Eckpfeiler der aufgeklärten Erziehung und seine mediale Rezeption 49
      1. 2.4.1 Der Wissenskanon für die Erziehung der Erzherzoge 57
      2. 2.4.2 « On ne Leur donne à Lire que les Livres que j’ay revû » 58
      3. 2.4.3 Bezugsquellen der Bücher für den Unterricht der Erzherzoge 59
    5. 2.5 Spurensuche nach dem Nukleus der franziszeischen Privatbibliothek 62
      1. 2.5.1 Zur Autopsie und Bestandsgeschichte einer Büchersammlung 64
      2. 2.5.2 Zur Herkunft der systematischen Büchersammlung 65
      3. 2.5.3 Bestandscharakteristik 68
      4. 2.5.4 Sammlungsexemplare in der Hofbibliothek 68
  4. 3. Vom Kaiser bis zum Bibliotheksadjunkten. Die Akteure der Privatbibliothek 70
    1. 3.1 Stationen im Leben eines Kaisers als Bibliothekar 70
      1. 3.1.1 Die Prinzenerziehung in Wien und der prägende Einfluss von Erziehern und Lehrern (NK) 70
      2. 3.1.2 Franz II. als letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (NK) 76
      3. 3.1.3 Franz I. als Kaiser von Österreich (TH-F) 77
      4. 3.1.4 Die Privatbibliothek im administrativen Gefüge des erzherzoglichen bzw. kaiserlichen Hofstaats bis 1806 (NK) 81
    2. 3.2 Personal der Institution Privatbibliothek (TH-F) 83
      1. 3.2.1 Mathias Braunbeck 84
      2. 3.2.2 Peter Thomas Young 89
      3. 3.2.3 Michael Brunner 116
      4. 3.2.4 Alois Hofmann 121
      5. 3.2.5 Franz (Xaver) Thein 123
      6. 3.2.6 (Johann) Eduard Frister 128
      7. 3.2.7 Wenzel (Maximilian) Kißler 135
      8. 3.2.8 Leopold Joseph Wilhelm von Khloyber 140
      9. 3.2.9 Georg Thaa 151
      10. 3.2.10 Giuseppe Caselli 156
      11. 3.2.11 Joseph Ott 166
      12. 3.2.12 Philipp Held 176
  5. 4. Die Bibliothek als architektonischer Ort. Rekonstruktion und Entwicklung der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. (RV) 178
    1. 4.1 Die Lage der Bibliothek in der Hofburg 178
    2. 4.2 Der Kernbau 181
    3. 4.3 Die Erweiterung 1812 und die Stellung der Privatbibliothek im Bibliotheksbau 190
    4. 4.4 Erweiterungspläne in den 1830er Jahren 199
  6. 5. Finanzpolitische Aspekte der Privatbibliothek (TH-F) 208
    1. 5.1 Entstehung eines habsburgischen Privatvermögens 208
    2. 5.2 Exkurs zur Begrifflichkeit von „öffentlich“ und „privat“ (NK) 211
    3. 5.3 Einrichtung einer fixen Dotation 212
    4. 5.4 Die Privatbibliothek in der Währungskrise 218
    5. 5.5 Konsequente Finanzierung aus der Privatkasse 227
  7. 6. Vom Buchmarkt zum Bibliotheksbestand . Erwerbungsmechanismen und Bestandsaufbau 229
    1. 6.1 The Marketplace of Ideas – Akquisitionspolitik 1784 bis 1791 (NK) 229
      1. 6.1.1 Zur Dominanz der Buchdistribution des Wiener Buchhandels im Spiegel der Kammerrechnungen 231
      2. 6.1.2 Provenienzforschung und Kulturtransfer im Buchbestand 1791 236
      3. 6.1.3 Die sprachliche Verteilung – ein Abbild des kaiserlichen Kommunikationsraums? 239
      4. 6.1.4 Der Primat der Aktualität 243
    2. 6.2 Ein Handapparat entsteht – Bestandsaufbau und unktionswandel der Privatbibliothek 1784 bis 1791 (NK) 244
      1. 6.2.1 Die Phase der Erziehung 1784 bis 1787 245
      2. 6.2.2 Die Phase 1788 bis 1791 248
    3. 6.3 Handelspraktiken des Buchmarktes 1792 bis 1806 im Spiegel der Privatbibliothek (NK) 252
      1. 6.3.1 Buchhändler, Verleger, Antiquare 253
      2. 6.3.2 Nichtbuchhändler als Distributoren 256
      3. 6.3.3 Dedikationswesen 263
      4. 6.3.4 Alte Drucke und Buchbindung 264
    4. 6.4 Erwerbungen bei in- und ausländischen Buchhändlern 1806 bis 1835 (TH-F) 266
      1. 6.4.1 Zum Buchhandel in Wien um und nach 1800 266
      2. 6.4.2 Die Hauptlieferanten der kaiserlichen Privatbibliothek 1806 bis 1835 269
      3. 6.4.3 Weitere Lieferanten der Privatbibliothek 279
    5. 6.5 Ankauf geschlossener Sammlungen von 1806 bis 1835 (TH-F) 280
      1. 6.5.1 Die ererbte Bibliothek Erzherzogin Maria Elisabeths (1808) 283
      2. 6.5.2 Die Manuskriptsammlungen des Joseph von Sartori (1809, 1813) 287
      3. 6.5.3 Die Bibliothek des Peter Anton Freiherrn von Frank (1819) 292
      4. 6.5.4 Die Inkunabelsammlung des Ferdinand Freiherrn von Ulm (1824) 296
      5. 6.5.5 Sammlung chinesischer Handzeichnungen des Generalkonsuls Edward Watts (um 1826) 304
      6. 6.5.6 Die physiognomische Studiensammlung des Johann Caspar Lavater (1828) 307
      7. 6.5.7 Aus dem Nachlass des ehemaligen Leibarztes Nikolaus Thomas Host (1834) 314
    6. 6.6 Erwerbungen im Rahmen von Auktionen von 1806 bis 1835 (TH-F) 320
      1. 6.6.1 Aus der Privatbibliothek des Franz Freiherrn von Prandau (1811) 322
      2. 6.6.2 Aus der Privatbibliothek des Johann Melchior Edlen von Birkenstock (1812) 327
      3. 6.6.3 Aus der Privatbibliothek der Grafen Apponyi (1818) 338
      4. 6.6.4 Aus der Privatbibliothek des Prosper Fürsten von Sinzendorf (1823) 339
      5. 6.6.5 Aus der Privatbibliothek König Maximilian I. Josephs von Bayern (1826) 347
      6. 6.6.6 Aus dem Nachlass des Wiener Erzbischofs Leopold Maximilian Graf Firmian (1832) 352
      7. 6.6.7 Aus der Bibliothek der Grafen Auersperg im Schloss Wolfpassing (1834) 356
    7. 6.7 Der Bestandsaufbau der Privatbibliothek 1806 bis 1835 im Überblick (TH-F) 359
  8. 7. Bibliothek und Ordnung 363
    1. 7.1 Die Kataloge der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. (RV) 363
      1. 7.1.1 Rationalisierungstendenzen in der Katalogisierung um 1800 363
      2. 7.1.2 Überblick über die Katalogbestände 365
      3. 7.1.3 Standortrepertorium und Alphabetischer Katalog 371
      4. 7.1.4 Der Systematische Katalog 378
      5. 7.1.5 Die Inkunabelkataloge 385
    2. 7.2 Die Konturen des Sammlungsinteresses werden deutlich – Auswertungen anhand des Systematischen Kataloges 388
      1. 7.2.1 Der Bibliotheksbestand 1791 (NK) 388
      2. 7.2.2 Der Bibliotheksbestand 1807 (NK) 390
      3. 7.2.3 Der Bibliotheksbestand in den 1820er Jahren (TH-F) 392
  9. 8. Die Sammlungsbestände im historischen Kontext. Exemplarische Analysen 394
    1. 8.1 Geschichtliche Großereignisse im Spiegel der Bibliothek (RV) 395
      1. 8.1.1 Das Problem der Kontextualisierung 395
      2. 8.1.2 Französische Revolution 398
      3. 8.1.3 Befreiungskriege 420
      4. 8.1.4 Wiener Kongress 441
      5. 8.1.5 Vaterländische Kunst 450
    2. 8.2 Die Eipeldauerbriefe (NK) 483
      1. 8.2.1 Erscheinungsverlauf und Aufstellung in der Privatbibliothek 484
      2. 8.2.2 Zur Instrumentalisierung der Eipeldauerbriefe 485
      3. 8.2.3 Erscheinungsverlauf der Eipeldauerbriefe nach dem Tod von Joseph Richter 487
  10. 9. Die Privatbibliothek im Vergleich. Einblicke und Ausblicke 489
    1. 9.1 Buchbesitz und Lektüre an den Höfen in London, Versailles und Wien (NK) 489
    2. 9.2 Der Vergleich aus zweierlei Perspektiven (TH-F) 498
      1. 9.2.1 Franz I. nimmt Maß an Preußen und Russland 499
      2. 9.2.2 Wien/Berlin/Wien – Königliche Bibliothek vs. Kaiserliche Hofbibliothek vs. (fürstliche) Privatbibliothek 516
  11. 10. Resümee 537
  12. Bildteil 545
  13. 11. Anhang 561
    1. 11.1 Werke der Büchersammlung aus Florenz in der kaiserlichen Privatbibliothek 561
    2. 11.2 Werke der Büchersammlung aus Florenz im Prunksaal 568
    3. 11.3 Sammlung der besten deutschen prosaischen Schriftsteller und Dichter 571
    4. 11.4 Ahnentafel Kaiser Franz’ I 574
    5. 11.5 Beschreibung der Lebensweise Kaiser Franz’ I 574
    6. 11.6 Wiener Buchhändler als Lieferanten der Privatbibliothek 577
    7. 11.7 Edition des von der Zensur verbotenen Eipeldauerbriefs 579
    8. 11.8 Prandau’sche Auktion: Listen der für die Privatbibliothek erworbenen bzw. nicht erworbenen Werke 579
    9. 11.9 Birkenstock’sche Auktion: Listen der für die Privatbibliothek erworbenen und nicht erworbenen Werke 582
    10. 11.10 Sinzendorf’sche Auktion: Liste der für die Privatbibliothek erworbenen und nicht erworbenen Werke 590
    11. 11.11 Auktion der Bibliothek Maximilians I. von Bayern: Liste der für die Privatbibliothek erworbenen Werke 592
  14. 12. Abbildungs-, Quellen- und Literaturverzeichnis 595
    1. 12.1 Abbildungsverzeichnis: 595
    2. 12.2 Liste der verwendeten Abkürzungen 600
    3. 12.3 Zitierte Quellen 601
    4. 12.3.1 Akten 601
    5. 12.3.2 Historische Kataloge 603
    6. 12.3.3 Literaturverzeichnis 604
  15. 13. Register 630
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