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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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60 M. Gamper Die Studie von Cornwell (2009) stellt heraus, dass schlechte Gesundheit Auswirkung auf das Ego-Alter-Alter-Beziehungssystem haben kann. Welche Beziehungen in Triaden überbrückt werden können und welche nicht, muss jedoch noch weiterhin erforscht werden. 1.2.7 Kleingruppen – Beispiel die Clique Kleingruppenforschung nimmt in der Netzwerkforschung eine etablierte und wichtige Stellung ein. Unter einer Kleingruppe versteht man eine überschau- bare Anzahl von Akteur*innen, die jeweils miteinander in Kontakt treten kön- nen (Homans 1951). Diese Verbindungen sind von besonderem Interesse, da sich dort soziale Mechanismen leichter erforschen lassen. Hierzu gehört z. B. die Clique. „Im alltäglichen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Clique gemein- hin eine Gruppe von Individuen, welche in relativ engen, direkten und wechsel- seitigen Beziehungen stehen. Der gemeinsame Zweck, den die Gruppenmitglieder einer Clique verfolgen, kann dabei sehr verschieden sein: Eine Straßengang, ein Kaffeekränzchen oder ein Stammtisch sind nur einige Beispiele für derartige Kleingruppen“ (Täuber 2010, S. 397). Hierbei sind Cliquen ein Teil eines größeren Netzwerkes. Sie sind damit dichte Verbindungen zwischen Akteur*innen in einem Netzwerk. Diese Teil- gruppen, so die Annahme, zeigen neben der engen Verbundenheit auch andere Merkmale, wie z. B. hohe Aktivität innerhalb des kleineren Verbundes, große Solidarität und Identifikation untereinander. Damit bilden Cliquen oder auch andere Kleingruppen innerhalb eines Netzwerkes einen eng verbundenen Sub- graph bzw. Teilgraph; also ein Netzwerk in einem größeren Netzwerk. Vor dem Hintergrund der Netzwerkforschung kann z. B. eine Clique wie folgt definiert werden: „Eine Clique ist ein maximaler (knotengenerierter) vollständiger Teil- graph. Innerhalb einer Clique sind also alle Knoten durch einen Pfad der Länge 1, d. h. direkt, verbunden“ (Trappmann et al. 2005, S. 74). Berechnungsverfahren werden wir im Methodenkapitel noch kennenlernen. Bezüglich der Einbindung in eine Clique und der Gesundheit zeigt die Studie von Ennett und Bauman (1993), dass Schüler*innen, die in Cliquen eingebunden sind, nicht so häufig rauchen wie isolierte Akteur*innen. Auf die psychische Gesundheit stellen Provan und Sebas- tian (1998) heraus, dass eine Eingebundenheit in ganze Netzwerke eher einen negativen Effekt hat, während die Einbindung in Cliquen, die sich auch über- lappen, eher positiv wirken können. Mit diesem Teil sollte verdeutlich werden, dass neben den „Großen-Theorien“ auch empirisch-orientierte Ansätze existieren. Hierbei ist es wichtig, sich vor der empirischen Umsetzung des eigenen Projekts zu überlegen, welche der
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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