Seite - 122 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Bild der Seite - 122 -
Text der Seite - 122 -
122 M. Gamper
Als zweites Beispiel soll hier ein SIENA-Model angeführt werden. Anhand
von Längsschnittdaten wurde das Rauchverhalten von Schüler*innen in Finn-
land untersucht. Hierbei eruierten Mercken et al. (2010) Selektions- und Ein-
flussfaktoren zwischen der Schülerschaft. Sie gingen der Frage nach, inwieweit
Rauchen unter Freunden „sozial ansteckend“ (Einfluss) ist oder sich Freund-
schaften aufgrund vom Interesse am Rauchen entwickeln (Selektion). Wie bei der
Framingham Heart Study handelt es sich um eine Gesamtnetzwerkstudie. Neben
den reinen Relationen innerhalb der Schule wurde auch gefragt, ob die eigenen
Eltern oder auch Geschwister rauchen. Dabei konnte festgestellt werden, dass
sowohl Schüler*innen ihre Freunde aufgrund des Rauchverhaltens auswählen.
Bei Mädchen zeigt sich hingegen auch ein Einflussfaktor durch das Rauchver-
halten in der „Clique“. Zudem wird ersichtlich, dass das Rauchverhalten der
Eltern einen signifikanten Einfluss besitzt. Anders als bei der Studie Fowler und
Christakis (2008) wurde hier auf eine Visualisierung verzichtet.
Abb. 3 Die Clusterung von glücklichen sowie weniger glücklichen Menschen in der
Stadt Framingham. Die Linien zwischen den Knoten zeigen die Beziehung an (schwarz für
Geschwister, rot für Freunde und Ehepartner). Die Knotenfarbe zeigt das Glücklich-Sein
des Egos, wobei blaue Schattierungen am wenigsten glücklich, grün ein wenig glücklich
und gelbe Schattierungen am glücklichsten bedeutet. (Quelle: Fowler und Christakis 2008,
S. 3)
zurück zum
Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369