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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Seite - 146 -
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146 D. Lois Ungleichheit in der Verteilung von Privilegien und Wohlstand geprägten Gesell- schaftsgefüge. Damit gehen Vor- und Nachteile bezüglich der Verfügbarkeit von verschiedenen Gütern einher. Zu diesen zählen zum einen klassische Güter wie Einkommen, Vermögen, Macht, Sozialprestige, Bildung oder Wissen und zum anderen – wie etwa im Konzept der sozialen Lage (Hradil 1987) – auch die sozio- kulturelle Teilhabe in den Lebensbereichen Arbeit, Ausbildung, Wohnen, Freizeit und Kultur. Lampert und Schenk (2004) systematisieren in einem Mehrebenenmodell ver- schiedene theoretische Erklärungsansätze zum Zusammenhang zwischen sozia- ler Ungleichheit und kindlicher Gesundheit. Hiernach steht die soziale Lage des Haushaltes, gemessen z. B. über Schichtzugehörigkeit, Einkommenssituation und Familienform (Alleinerziehende) in einer Beziehung zu Lebensbedingungen und Teilhabechancen. Hierzu zählen etwa die materielle Versorgung, die Familien- situation, Wohnverhältnisse, das Freizeitverhalten und die Zusammensetzung der Peers sowie die gewählte Schule bzw. Kindertagesstätte. Lebensbedingungen und Teilhabechancen wirken sich wiederum zum einen auf das Gesundheitsverhalten aus (z. B. Ernährung, körperliche Aktivität, Alkohol- und Tabakkonsum, Mund- hygiene) und zum anderen auf die Persönlichkeit, die etwa durch Selbstwert- gefühl, Kontrollüberzeugungen, Optimismus oder Aggressivität zum Ausdruck kommt. Gesundheitsverhalten und Persönlichkeit, die sich auch wechselseitig bedingen, führen schließlich zu gesundheitlichen Ungleichheiten, die sich u. a. in Krankheiten, Behinderungen, Unfallverletzungen, subjektiver und psychischer Gesundheit oder Verhaltensauffälligkeiten äußern. Zahlreiche empirische Studien belegen Zusammenhänge zwischen sozia- ler und gesundheitlicher Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen. Die ent- sprechenden Resultate werden hier auf Basis des Forschungsüberblicks von Lampert und Richter (2009), der stellenweise aktualisiert wurde, kurz zusammen- gefasst: • Säuglingssterblichkeit: Die bisherige empirische Evidenz, die sich auf regio- nale Daten beschränkt, zeigt eine erhöhte Säuglingssterblichkeit in unteren sozialen Schichten. Dies gilt auch für Risikofaktoren wie niedrigeres Geburts- gewicht und angeborene Fehlbildungen (Mielck 1998). • Entwicklungsstörungen: Nach jährlichen Schuleingangsuntersuchungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (vgl. für das Land Brandenburg: Ellsäßer und Lüdecke 2015) sind Entwicklungsstörungen bei niedrigem Sozialstatus (gemessen über Bildung und Erwerbsstatus der Eltern) deutlich häufiger anzu- treffen: Während z. B. Sprach- und Sprechstörungen bei Kindern mit nied- rigem Sozialstatus in 43,9 % der Fälle diagnostiziert wurden, waren es bei
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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