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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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239Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten … 3. Der sozioökonomische Status moderiert den Zusammenhang von sozialem Netzwerk und Gesundheit, d. h. der sozioökonomische Status beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Netzwerkmerkmalen und Gesundheits- zustand. 5.1 Soziales Netzwerk als Mediator An einer deutschen Stichprobe von im eigenen Haushalt lebenden Personen im Alter ≥ 60 Jahretestete von dem Knesebeck (2005) die Hypothese, dass soziale Netzwerke den Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Gesundheit mediieren. Abhängige Variablen waren die subjektive Gesundheit, depressive Symptome und funktionale Einschränkungen. Der sozioökonomische Status wurde mittels Bildung, Einkommen und Beruf erfasst. Zur Abbildung des sozialen Netzwerkes wurden die beiden Proxys „Kontakthäufigkeit mit Freunden/Bekannten“ und „Kontakthäufigkeit mit Familienmitgliedern“ sowie die wahrgenommene Verfügbarkeit, Inanspruchnahme und Adäquatheit emotio- naler Unterstützung verwandt. Im Ergebnis zeigte sich, dass die vermittelnden Effekte sozialer Netzwerke auf den sozialen Gradienten von Gesundheit ins- gesamt nur schwach sind: Bei Kontrolle der Items „Kontakthäufigkeit mit Freunden/Bekannten“, „Kontakthäufigkeit mit Familienmitgliedern“ und „Ver- fügbarkeit emotionaler Unterstützung“ verringern sich die positiven Zusammen- hänge zwischen Einkommenshöhe und subjektiver sowie funktionaler Gesundheit bzw. der negative Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe und Depressivität nur leicht und bleiben im signifikanten Bereich. Eine Verstärkung zeigt sich gar bei den Zusammenhängen zwischen Bildung bzw. Beruf und den drei Gesund- heitsindikatoren, wenn die Netzwerkmerkmale kontrolliert werden (von dem Knesebeck 2005). Depressive Symptome wurden auch in der koreanischen Stu- die von Han et al. (2018) untersucht. Sie konnten zeigen, dass der Grad der Rezi- prozität des sozialen Austauschs den Zusammenhang von Haushaltseinkommen und Depression mediiert. Die subjektive Gesundheit untersuchten Vonneilich et al. (2012) im Rahmen der deutschen Heinz Nixdorf Recall Studie. Die ana- lysierten Daten stammen aus der Baseline-Untersuchung und dem Fünf-Jah- res-Follow-up (4146 Männer und Frauen im Alter 45 bis 75 Jahre). Strukturelle Merkmale wurden mit dem „Social Integration Index“ (SNI) erhoben (Berkman et al. 2004). Funktionale Merkmale wurden mit dem „New Haven Established Population for Epidemiologic Studies of the Elderly Questionnaire“ (EPESE) gemessen (Seeman und Berkman 1988). Es konnte gezeigt werden, dass sowohl strukturelle als auch funktionale Netzwerkmerkmale Zusammenhänge zwischen
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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