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vom 28.11.2021, aktuelle Version,

Reichenthal

Marktgemeinde
Reichenthal
Wappen Österreichkarte
Reichenthal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Urfahr-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: UU
Fläche: 18,85 km²
Koordinaten: 48° 33′ N, 14° 23′ O
Höhe: 683 m ü. A.
Einwohner: 1.492 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 79 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4193
Vorwahlen: 0 72 14
Gemeindekennziffer: 4 16 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Oberer Markt 11
4193 Reichenthal
Website: www.reichenthal.at
Politik
Bürgermeisterin: Karin Kampelmüller (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
12
3
4
12  3  4 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Reichenthal im Bezirk Urfahr-Umgebung
Lichtenberg
Lage der Gemeinde Reichenthal im Bezirk Urfahr-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortsansicht
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Reichenthal ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel mit 1492 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geografie

Reichenthal liegt auf 683 m Höhe im oberen Mühlviertel. Die Gemeinde gehörte bis 2012 zum Gerichtsbezirk Leonfelden und ist seit dem 1. Jänner 2013 Teil des Gerichtsbezirks Freistadt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,4 km, von West nach Ost 7,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,8 km². Durch den Ort fließt der Kettenbach, der nicht wie im Mühlviertel üblich zur Donau, sondern zur Moldau nach Tschechien fließt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Allhut (32)
  • Böhmdorf (56) samt Altmühle
  • Hayrl (60)
  • Kohlgrub (20)
  • Liebenthal (70)
  • Miesenbach (42)
  • Niederreichenthal (58)
  • Reichenthal (915)
  • Schwarzenbach (67)
  • Stiftung (125)
  • Vierhöf (47)

Flächenverteilung:

Nachbargemeinden

Vyšší Brod (CZ) Rainbach
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Schenkenfelden Waldburg

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns.

Im Jahr 1357 wird der Ort als Reychenthal erstmals urkundlich erwähnt, wobei der Ortsname von einem reichen, ertragreichen Tal herzuleiten ist.[2]

Über den SaumpfadHellmonsödtSchenkenfelden – Reichenthal – Oberhaid“, einer Variante des Linzer Steigs, wurde jahrhundertelang Salz nach Böhmen transportiert.

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Reichenthal: erbaut im 19. Jahrhundert, auch 'Mühlviertler Dom' genannt, da sie die größte Kirche des Mühlviertels ist. Sehenswert ist die Sieben-Todsünden-Kanzel. Die Kanzel wird von einem Baumstamm getragen, um den sich eine Riesenschlange mit sieben Menschenköpfen windet, die die sieben Todsünden symbolisieren.
  • Schloss Waldenfels: Das Schloss wurde um 1300 erbaut. 1636 erwarb es Konstantin Grundemann, der als Belohnung für seinen Einsatz in der Gegenreformation das Patronatsrecht über Reichenthal und Waldburg erhielt.
  • Mühlenmuseum Reichenthal-Hayrl: Das Mühlenmuseum Reichenthal-Hayrl befindet sich am Beginn des 10-Mühlen-Wanderweges. Im Mittelpunkt des Museums befindet sich die Hausmühle mit der Müllerstube, die einen Blick in das einstige Handwerk und Müllerleben ermöglicht.
  • 10-Mühlen-Wanderweg: Der 10-Mühlen-Wanderweg hat eine Länge von 15,5 km und führt an einer Vielzahl von Mühlen vorbei.[3]
  • Waldkapelle Liebenthal: Die Waldkapelle wurde 1936 auf einem Hügel erbaut. Rund um die Kapelle führt ein aus 14 Bildstöcken bestehender Kreuzweg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 65 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 39 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 85 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 107 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 36 in der Bauwirtschaft, 3 in der Energieversorgung und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (72) und der Handel (37 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 65 87 64 72
Produktion 24 13 147 172
Dienstleistung 58 35 146 146

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Bildung

In Reichenthal befinden sich ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Mittelschule.[7]

Gemeindeamt Reichenthal

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1850 waren:[13]

  • 1850–1861 Johann Seiberl
  • 1861–1879 Johann Etzelsdorfer
  • 1879–1885 Josef Lang
  • 1885–1888 Johann Übermasser
  • 1888–1903 Josef Lang
  • 1903–1919 Karl Lengauer
  • 1919–1924 Alois Etzlstorfer
  • 1924–1929 Karl Lengauer
  • 1929–1938 Hermann Etzelstorfer
  • 1938–1945 Fritz Greiner
  • 1945–1946 Hermann Etzelstorfer
  • 1946–1967 Ernst Grundemann
  • 1967–1973 Gottfried Bodingbauer
  • 1973–1991 Felix Denkmayr
  • 1991–2015 Karl Jaksch
  • seit 2015 Karin Maria Kampelmüller

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:

Gespalten; rechts in Rot auf der erhöhten Mittelkuppe eines grünen Dreiberges ein silberner, einwärts gewendeter Falke, links dreimal gespalten von Silber und Rot.

Der Jagdfalke aus dem Familienwappen der Grafen Grundemann von Falkenberg, die seit 1636 im Besitz von Schloss Waldenfels sind, symbolisiert die enge historische Verbundenheit der jungen Marktgemeinde mit der seinerzeitigen Grundherrschaft. Die Landesfarben Weiß-Rot deuten auf die neuzeitliche Verleihung des Wappens im Jahr 1950 durch die oberösterreichische Landesregierung.[14]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Reichenthal  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S. 108, Nr. 10.2.9.9.
  3. 10-Mühlen-Wanderweg auf muehlenverein.at.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Reichenthal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Reichenthal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Reichenthal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2021.
  7. Meine Gemeinde | Bildung. Gemeinde Reichenthal, abgerufen am 26. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  8. Gemeinderatswahlergebnis 1997. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 26. November 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2003. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 26. November 2021.
  10. Gemeinderatswahlergebnis 2009. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 26. November 2021.
  11. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2015. Abgerufen am 26. November 2021.
  12. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 26. November 2021.
  13. Gemeinden | Reichenthal. Land Oberösterreich, abgerufen am 26. November 2021.
  14. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 12. Mai 2019.

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Die Hausmühle im Mühlenmuseum Reichenthal Eigenes Werk Gerhard Anzinger, Wels
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Mühlenmuseum in Reichenthal - Übersichtsplan Eigenes Werk Gerhard Anzinger, Wels
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Sieben-Todsünden-Kanzel in Reichenthal Eigenes Werk Anzi9
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