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Autsch, Sr. Maria Angela#

1900 - 23. Dezember 1944

Maria Autsch stammte aus Röllecken (Westfalen) und absolvierte eine Lehre als Textil-Verkäuferin. Nach dem tragischen Tod ihres Verlobten 1930 verließ sie die Heimat und trat 1933 der Schwesterngemeinschaft des Trinitarierordens bei, der seine einzige deutschsprachige Niederlassung in Mötz / Tirol hatte. Als "Schwester Angela Maria vom heiligsten Herzen Jesu" leitete sie den Kindergarten und arbeitete in der Krankenpflege und als Mesnerin. 1938 vereitelte sie den Versuch der Nationalsozialisten, das Kloster zu beschlagnahmen mit dem zwingenden Argument, es sei spanisches Eigentum, und trat dazu in Korrespondenz mit dem spanischen Konsul in Wien. Diese Aktivitäten lenkten die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sie.

1940 wurde sie wegen des Hörens von "Feindsendern" denunziert und mit den Begründungen "Beleidigung des Führers" und "Aufwiegelung der Bevölkerung" verhaftet. Vom Innsbrucker Gefängnis wurde sie ohne Gerichtsverhandlung zuerst ins KZ Ravensbrück deportiert und 1942 nach Auschwitz. Dort arbeitete sie zuerst im Krankenrevier von Birkenau, danach im SS-Lazarett. Als Klosterschwester war sie besonderen Schikanen ausgesetzt. Ende Oktober 1942 erkrankte sie an Flecktyphus. Bei einem alliierten Bombenangriff erlitt sie einen Herzinfarkt. Aus ihrer vierjährigen Haftzeit sind rund hundert Briefe erhalten geblieben.

Gedenktafel Autsch
Gedenktafel - Foto: Dietfried Olbrich

MÖTZ / TIROL, PFARRKIRCHE

Quelle: Dietfried Olbrich


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