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Landstraße#

Bezirkswappen Landstraße
Bezirkswappen Landstraße

Landstraße, 3. Gemeindebezirk von Wien

91.680 Einwohner (2020)
--> Offizielles Bezirksporträt
--> Genaue Statistik

Der Bezirk umfasst die 1850 eingemeindeten ehemaligen Vorstädte zwischen unterem Wienfluss und Donaukanal: Landstraße (im 13. Jahrhundert erwähnt), Erdberg und Weißgerber (nach 1529).

Zwischen diesen ursprünglich ländlichen Siedlungen baute sich der Wiener Adel im 18. und 19. Jahrhundert Sommerpaläste, meist mit großen Gärten (Reste sind der Modena- und der Arenbergpark). Noch im 2. Viertel des 19. Jahrhunderts überwog der Gemüsebau; in Erdberg gibt es auch heute noch heute viele ländliche Häuser. Im Gebiet des ehemaligen Aspangbahnhofs (1977 demoliert) lag die römische Zivilstadt von Vindobona; die Landstraßer Hauptstraße und der Rennweg folgen im Wesentlichen römischen Straßen, die über Carnuntum nach Osten führten. 1938 kam das Arsenal vom 10. Bezirk zur Landstraße.

Im Bezirk bestehen heute noch mehrere traditionsreiche Unternehmen, u.a. Henkel (seit 1893). In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich im Erdberger Mais östlich der Schlachthausgasse ein Industrieviertel, viele Handelsfirmen befinden sich hier. Das ab 1851 bestehende Schlachthaus wurde 1997 geschlossen. Seit 2011 befindet sich auch der Unternehmenshauptsitz der Österreichischen Post AG auf dem ehemaligen Siemensgelände in der Haidingergasse.

Auf dem Bezirksgebiet findet man das Schloss Belvedere, das Hundertwasser-Krawinahaus, das Arsenal sowie Kulturinstitutionen und Botschaften.


Weltliche Bauten, Parkanlagen und Friedhöfe

  • Belvedere
  • Schwarzenbergpalais
  • Rasumofskypalais (1807, heute Geologische Bundesanstalt)
  • ehemalige Veterinärmedizinische Universität (1823, seit 1998 Institute der Universität für Musik und darstellende Kunst)
  • Arsenal
  • Münze Österreich AG
  • Österreichisches Staatsarchiv
  • Konzerthaus (Wiener Konzerthausgesellschaft), Universität für Musik und darstellende Kunst und Akademietheater (alle 1912-13 von H. Helmer und F. Fellner)
  • Theater im Rabenhof
  • Metternichpalais (1846-48, seit 1908 Italienische Botschaft)
  • Sternbergpalais (1821/22)
  • ehemalige Finanzlandesdirektion (1844-47)
  • Österreichische Staatsdruckerei
  • Höhere Internatsschule des Bundes
  • Rettungsgesellschaft mit Wilczekdenkmal
  • Krankenanstalt Rudolfstiftung
  • ehemaliges Mautner Markhofsches Kinderspital (1998 geschlossen)
  • Unternehmensleitung der Österreichischen Bundesforste AG
  • Direktion der Wiener Verkehrsbetriebe
  • Gemeindewohnbauten (Rabenhof, Hanuschhof, Austerlitzhof, Wildganshof, Hundertwasser-Haus und andere)
  • Botanischer Garten der Universität Wien
  • Teil des Stadtparks rechts vom Wienfluss
  • Belvederepark mit Alpengarten
  • Schwarzenberggarten (privat)
  • Schweizergarten mit Museum des 20. Jahrhunderts
  • St. Marxer Friedhof mit Grabmal W. A. Mozarts
  • Hochstrahlbrunnen und sowjetisches Befreiungsdenkmal auf dem Schwarzenbergplatz

Kirchliche Bauten

  • Rochuskirche (ab 1642, das einzige erhalten gebliebene Bauwerk des Bezirks aus der Zeit vor der Türkenbelagerung 1683) mit ehemaligem Kloster (1812 aufgehoben), barocker Hochaltar von Peter Strudel (um 1690)
  • Elisabethinenkirche und -kloster (1711, 1743 durch F. A. Pilgram erneuert) mit anschließendem Spital (1836)
  • Pfarrkirche Mariä Geburt (Waisenhauskirche, 1768) mit ehemaligem Waisenhaus (1785 auf den Alsergrund verlegt)
  • Gardekirche, 1755-63 als Kaiser-Spitalskirche erbaut, 1782 der Polnischen Leibgarde übergeben (bis heute polnische Nationalkirche) und seit 1897 den Resurrektionisten gehörig
  • Salesianerinnenkirche und -kloster mit Kreuzgang, 1717-30 von D. F. d´Allio
  • Weißgerber-Pfarrkirche, 1866-69 von F. Schmidt
  • Priesterhauskapelle (1852-54 von C. Sitte) mit Altarbildern von L. Kupelwieser
  • russisch-orthodoxe Kirche, 1893-99
  • Neuerdberger Kirche, 1954-58
Karte von Wien, Landstraße ca. 1830, Carl Graf Vasquez
Karte von Wien, Landstraße ca. 1830
Carl Graf Vasquez


Der Plan von Carl Graf Vasquez, der den "Kais. Königl. Polizey-Bezirk Landstraße bestehend aus den Vorstädten Landstraße, Erdberg und Weißgaerber nebst 14 der vorzüglichsten Ansichten daselbst" um 1835 zeigt, präsentiert die ehemals agrarisch orientierten Vorstädte als adeliges Gartenstadtgebiet mit Sommerpalais, Lust- und Ziergärten. Das bedeutendste ist bis heute das Belvedere. Diesen Plan und elf weitere der Serie findet man - kommentiert von Walter Öhlinger - im 2012 in der Edition Winkler-Hermaden erschienenen Ausgabe "Die Pläne der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien."

Weiterführendes#

Quellen#

  • H. Kretschmer, Landstraße, 1982
  • F. Czeike, Landstraße, Wiener Bezirkskulturführer, 1984
  • F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, 5 Bände, 1992-97
  • Die Pläne der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien von Carl Graf Vasquez, hg. Walter Öhlinger. Edition Winkler-Hermaden, 2012