Pfahlbauten#
Auf Pfählen errichtete Wohn- und Vorratsbauten an See- und Flussufern. Die Pfahlroste sollten das feuchte Gelände verfestigen, um die Bauten errichten zu können; durch späteres Ansteigen des Wasserspiegels liegen sie heute unter Wasser. 1864 wurden die ersten Pfahlbauten in Österreich im Keutschacher See (Kärnten), im Atter- und Mondsee (Oberösterreich) entdeckt, nach den dortigen reichen Funden ist die Mondseekultur benannt. Der Großteil der österreichischen Pfahlbauten stammt aus der späten Jungsteinzeit, doch haben derartige Siedlungen auch in der Bronzezeit bestanden. Erhalten sind neben Keramik, Kupfergegenständen, Knochen- und Steingeräten auch organische Materialien, wie Werkstücke, Schäfte oder Teile der Hauskonstruktionen aus Holz, Rindenschachteln, Seile, Fischnetze, Apfelspalten und sogar Stallmist. Die Pfahlbauten sind durch Bautätigkeit, Schifffahrt und Sammelleidenschaft von Tauchern gefährdet. Hauptaufgaben der Forschung waren daher Lokalisierung, Aufnahme und Vermessung der Fundstellen, um ihren Schutz zu ermöglichen.
Literatur#
- J. Offenberger, Die Pfahlbauten der Salzkammergutseen, 1981
- E. Ruttkay: Typologie und Chronologie der Mondsee-Gruppe, in: Das Mondsee-Land, Ausstellungskatalog, Mondsee 1981
Nun es gab verschiedene Typen von Pfahlbauten, die stets an den Standort oft angepasst waren.
Bei Gewässern z.B. lagen die in Symmetrie eingeschlagenen Pfähle für die Behausungen mit 2,5 bis 4,0 m Pfahllänge oft mit 0,5 m Wasserfreiheit zur tragenden Bodenschicht der Behausungen. Die andere Variante war, dass man zwischen die äußeren Pfahlgruppen solange Querhölzer verbaute, bis diese dann oberhalb der Wasserline etwa + 0,5 m lagen.
Auf dieser oberen Schicht wurde dann die Bodenplatte der Behausung errichtet. Einem Floß gleich konnte diese Variante bei steigendem Wasserstand das gesamte Pfahlhaus wie einen Lift mit anheben. Wenn dann aber die Tragfähigkeit des Holzes schwand, wurde eine neue Schicht aufgetragen und dann wiederum eine Bodenplatte darüber errichtet.
Diese beiden der 3 möglichen Formen sind die üblichen und gelten als das Urmuster unserer Fachwerkbauten, die wir heute noch - natürlich handwerklich in viel verbesserter Form - bewundern dürfen.
Alle Materialien bis auf das Dach und die Dachrinnen wurden bereits damals schon so verwendet. Dies ist ein Beispiel, wie nützliches Handwerk Jahrtausende lang weitergereicht und dabei stets verbessert wurde.
Zu diesem Thema wurde z.B. auch Folgendes schon geschrieben:
Pan/Flora:
Wir sehen hier schon Grotte und Pfahlbauten in Harmonie zusammen stehen. Als der Mensch von den Höhlen in die Hütten sich trauten so wards in der Geschichte geschehen.
aus Wörlitz 17ff § 21 von Norbert Hoffmann
Gruß
Einer_von_uns
--Rosner Leo, Dienstag, 19. Oktober 2010, 23:45