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vom 11.01.2016, aktuelle Version,

Burgstall (Südtirol)

Burgstall
(ital.: Postal)
Wappen
Wappen von Burgstall
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
1.763/1.873
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
76,61 % deutsch
22,78 % italienisch
0,61 % ladinisch
Koordinaten 46° 36′ N, 11° 12′ O
Meereshöhe: 256–1060 m s.l.m. (Zentrum: 270 m s.l.m.)
Fläche: 6,7 km²
Dauersiedlungsraum: 3,3 km²
Nachbargemeinden: Gargazon, Lana, Meran, Mölten, Vöran
Postleitzahl: 39014
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021066
Steuernummer: 82003230214
Bürgermeister (2015): Othmar Unterkofler (SVP)
Burgstall

Burgstall (italienisch Postal) ist eine Gemeinde mit 1873 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol (Italien) südlich von Meran. Es grenzt an Gargazon im Süden, an Meran im Norden, im Westen an Lana und im Osten an Vöran und Mölten.

Das Gemeindegebiet wird im Osten vom Tschögglberg eingefasst und von Lana durch die Etsch getrennt. Die Gemeinde hat eine Größe von knapp 7 km², wobei ungefähr die Hälfte der Flächen als landwirtschaftliches Grün oder Wald in das Katasterbuch eingetragen sind. Es herrscht vorwiegend mildes, mediterran beeinflusstes Klima. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft im Obstanbau, dem Tourismus und von Dienstleistungen.

Geschichte

Burgstall wurde im Schutz der Burg des Volkmar von Burgstall (Ahnherr der Grafen von Spaur) errichtet, welche heute aber nur noch eine Ruine ist. Um sie herum wurden die Kirche und viel später das Schulgebäude errichtet. Die historischen Gebäude befinden sich am Hang, weil im Mittelalter der Talboden noch versumpft und unzugänglich war. Heute wird das Dorfzentrum aufgrund der günstigeren Rahmenbedingungen mehr und mehr in die Talsohle verlegt. Die Entsumpfung des Talbodens erfolgte im Faschismus, der durch die Kultivierung des Tales neue Arbeitsplätze schaffen wollte. Heute sind die Nutznießer dieses damaligen Großprojektes die Burgstaller Obstbauern, deren Felder sich in der Talsohle erstrecken.

Burgstall gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.

Wirtschaft

In der Talsohle, deren Boden feucht und nährstoffreich ist, werden vor allem Äpfel angebaut. An den höher gelegenen Hängen werden Weinreben angebaut, die den etwas kargeren Boden besser vertragen als die Obstbäume. Die Milchwirtschaft wurde in den 1980er Jahren völlig vom Obstanbau verdrängt. Durch die Ausweisung eines Areals für eine Industriezone konnte für die Bevölkerung eine attraktive Erwerbsquelle im Dorf geschaffen werden.

Das bekannteste Unternehmen Burgstalls ist die Dr. Schär GmbH, die glutenfreie Lebensmittel herstellt.

Verkehr

Die Hauptstraße, die durch das Dorfzentrum führt, wurde durch den Bau der Schnellstraße Meran – Bozen (MeBo) wesentlich entlastet, wodurch auch die Bevölkerung vom Lärm und den Abgasen weitgehend abgeschirmt wurde. Burgstall liegt dadurch an einer vom Durchzugs- und Schwerverkehr abgelegenen, aber dennoch verkehrstechnisch günstigen Lage. Meran kann dadurch innerhalb von 10 Minuten erreicht werden und Bozen in 15 Minuten. Die Eisenbahn, die vor allem von den Pendlern benutzt wird, führt parallel zur Etsch. Sie ist vom Dorf nur etwa 10 Gehminuten entfernt. Durch Burgstall führen drei öffentliche Buslinien, welche eine schnelle Anbindung an Lana, Meran und Bozen bieten. Das Dorf ist nur etwa 15 Minuten vom Bozener Flughafen entfernt.

Tourismus

Im Jahre 2001 wurde zwei Jahre nach der Eröffnung der Schnellstraße Meran – Bozen mit dem Rückbau der Staatsstraße begonnen. Diese machte einem Fahrradweg Platz, der Burgstall nun an das südtirolweite Fahrradnetz anschließt. Im Jahr 2007 wurde damit begonnen, den Radweg auch nach Sinich auszuweiten. In Burgstall findet sich ein Biotop, welches nach der Entsumpfung der Talsohle und der damit verbundenen Zerstörung der Auen, übriggeblieben ist. Am Hang des Tschöggelbergs ist das historische Zentrum mit der Heiligen-Kreuz-Kirche zu besichtigen. Daneben gibt es ein Naturkundemuseum. Mit dem Fahrrad lassen sich ausgedehnte Touren bis in das Passeiertal und in das Unterland unternehmen. Durch die Seilbahn Vöran-Burgstall kann man schnell Vöran erreichen, wo sich dem Wanderer vielfältige Wandermöglichkeiten anbieten. Vöran ist auch auf einem Steig zu erreichen.

Bevölkerung

Ende 2011 lebten in Burgstall fast 1800 Personen. Über drei Viertel der Einwohner sind deutschsprachig, der italienischsprachige Anteil beträgt etwas über ein Fünftel. Für beide Sprachgruppen gibt es einen Kindergarten in der Gemeinde. Die Volksschüler der deutschen Sprachgruppe besuchen die Schule im Dorf.

Gemeindetätigkeiten

Es gibt viele aktive Vereine in Burgstall, die vorwiegend auf freiwilliger Basis wirken. Die mitgliederstärksten Vereine sind die Musikkapelle und die Freiwillige Feuerwehr. Im Jahre 2002 wurde das Feuerwehrhaus mit angebautem Probelokal für die Musikkapelle neu errichtet. Im Jahre 2002 wurde in Zusammenarbeit mit vielen Gemeindemitgliedern ein Dorfleitplan errichtet, der die Vorstellungen für die Zukunft der Gemeinde und Bürger unter einen Hut bringen soll. Die stärkste Partei in Burgstall ist die Südtiroler Volkspartei. Burgstall verfügt über eine eigene Dorfzeitschrift („Volkmar“), die viermal im Jahr erscheint.

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz
  • Pfarrkirche Burgstall
  • Naturmuseum
  • Biotop Burgstaller Auen
  • Sunnseitn-Steig

Politik

Bürgermeister seit 1952:[1]

  • Josef Burger: 1952–1960
  • Franz Gruber: 1960–1980
  • Alois Schenk: 1980–1995
  • Martin Ganthaler: 1995–2010
  • Othmar Unterkofler: 2010–
  Commons: Burgstall  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).