Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
Dies ist Version . Es handelt sich nicht um die aktuelle Version und kann folglich auch nicht geändert werden.
[Zurück zur aktuellen Version]    [Diese Version wiederherstellen]
vom 11.01.2016, aktuelle Version,

Gargazon

Gargazon
(ital.: Gargazzone)
Wappen
Wappen von Gargazon
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
1.666/1.702
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
78,68 % deutsch
20,33 % italienisch
0,99 % ladinisch
Koordinaten 46° 35′ N, 11° 12′ O
Meereshöhe: 252–440 m s.l.m. (Zentrum: 267 m s.l.m.)
Fläche: 4,9 km²
Dauersiedlungsraum: 4,2 km²
Nachbargemeinden: Burgstall, Lana, Mölten, Nals, Terlan, Tisens
Postleitzahl: 39010
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021035
Steuernummer:
Bürgermeister (2015): Armin Gorfer (SVP)

Gargazon ([ˈɡarɡatsoˑn]; italienisch: Gargazzone) ist eine italienische Gemeinde mit 1702 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol. Sie liegt 14 km südlich der Kurstadt Meran und 20 km nördlich von Bozen, auf der linken Talseite des Etschtals an der Staatsstraße. Gargazon gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.

Geographie

Gargazon ist auf dem Schutthügel entstanden, den der Aschlbach im Laufe vieler Tausende von Jahren in der Talebene gebildet hat. Der Bach hat eine Schlucht in den Berghang gefressen und das Geröll und Gestein in der Ebene abgelagert.

Heute hat der Aschlbach mehrere schöne Wasserfälle aufzuweisen, aber bei Unwetter kann er immer noch gefährlich werden. In den Jahren 1960 und 1966 haben seine schmutzigen Wassermassen die Obstanlagen in der Talebene überflutet und große Schäden angerichtet. Der Aschlbach war und ist auch Grenze:

  • Vor 2000 Jahren bildete er die Grenze zwischen den römischen Provinzen Rätien I und Rätien II.
  • Um 1270 n. Chr. bildete er die südliche Grenze der Grafschaft Vinschgau und des Bistums Chur.
  • Mit dem Frieden von Schönbrunn 1809 bildete der Aschlerbach die Grenze zwischen dem napoleonischen Königreich Italien und der bayrischen Herrschaft in Tirol.
  • Noch heute ist er Grenze zwischen den Bezirken Burggrafenamt und Etschtal.

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde ist im Besitz zweier Kirchen; beide stehen unter Denkmalschutz.

Kurtialkirche zum Hl. Johannes dem Täufer

Kuratienkirche Hl. Johannes der Täufer

Schon 1337 wird eine Kirche in Gargazon erwähnt. Es ist die alte Kirche, die jetzt als Totenkapelle dient. Sie ist öfters umgebaut und restauriert worden, zuletzt im Jahre 1981. Nun ist die im gotischen Baustil errichtete Kirche das Schmuckstück des Dorfes. Sie hat einen 13,5 m hohen Spitzturm, einen vielwinkligen Choralabschluss und ein Tonnengewölbe. Der Altar ist aus Stuckmarmor; das Altarbild zeigt die Taufe Christi. Die auf dem Kirchengelände befindliche Tanne wird jedes Jahr in der Weihnachtszeit beleuchtet. Das Kriegerdenkmal befindet sind an der Westseite des Gebäudes. Ebenso wird hier das alljährliche Johannesfest (24. Juni) gefeiert.

Pfarrkirche

Pfarrkirche Herz Jesu

Im Jahre 1899 begann man in Gargazon mit dem Bau einer neuen Kirche, die dem Herz Jesu geweiht werden sollte, denn die alte war so klein, dass sie nicht einmal für die Hälfte der damaligen Bevölkerung genügte. Am 13. Mai 1900 wurde der Grundstein gelegt und 1902 war die Kirche bis auf den Oberbau des Turmes vollendet. Das Mosaikbild über dem Hauptportal, Jesus Christus mit geöffneten Händen, wurde im Dezember 1903 eingesetzt. Geweiht wurde die Kirche erst am 13. Mai 1928 durch Bischof Celestino Endrici aus Trient (13. Mai). Der Turm wurde 1930 vollendet und die Glocken wurden 1931 geweiht. Der Bau ist im romanischen Stil ausgeführt. Der Porphyrstein, aus dem die ganze Kirche und auch der Turm gemauert ist, stammt aus einem nahen Steinbruch. Wegen dieses schönen Steins war ein Außenverputz nicht nötig. Die Portale und Gesimse wurden aus Sandstein und teils in gelbgrauen Trientner Marmor ausgeführt. In letzter Zeit wurden neue Fenster und farbige Scheiben eingesetzt, die Tür des Hauptportales wurde verkupfert, ein neuer Altar aus Sandstein aufgestellt, Lautsprecheranlagen installiert und eine Heizung eingebaut.

Kröllturm

Der Kröllturm scheint wohl immer vereinzelt dagestanden zu haben und nicht als Rest einer älteren Burg, denn es wurden keine Mauerreste in unmittelbarer Umgebung gefunden. Für ein Burggebäude wäre auch schwerlich Platz vorhanden gewesen. Der Kröllturm diente wohl als Wacht- und Signalturm. Er überwachte die Grenze sowie die einzige Straße, die durch das Etschtal führte. Durch Kreidefeuer, weitum sichtbar, warnte er die Einwohner vor dem Anmarsch der Feinde. Ein Weißbauer hat im September 1905 im Inneren des Turmes gegraben und dabei sieben römische Münzen gefunden. Die Herkunft aus der Römerzeit wird aber bezweifelt. Im Jahre 1984 wurde eine eingestürzte Wand des Turms wieder errichtet.

Wappen

Das Wappen von Gargazon zeigt auf rotbraunem Berg, ein Hinweis auf das rötlich schimmernde Gestein der Gegend, den Bozner Quarzporphyr, in Silber den Bergfried Kröllturm. Er wurde wahrscheinlich von Berthold Chrello von Trantson im Jahre 1240 n. Chr. erbaut. Die drei stilisierten Laubbäume weisen auf den lebenswichtigen Obstanbau in der Gemeinde hin.

Wirtschaft und Tourismus

In der Landwirtschaft werden verschiedene Apfelsorten angebaut, die großteils von der örtlichen Obstgenossenschaft vermarktet werden.

Als Ferienort ist Gargazon im Frühjahr zur Zeit der Blüte, im Sommer zum Wandern und Radfahren und im Herbst zur Erntezeit sehr beliebt. Durch die zentrale Lage ist Gargazon Ausgangspunkt für unzählige Ausflüge zu Fuß oder mit dem Fahrrad, sowie für Tagestouren mit Auto oder Motorrad (Dolomitenrundfahrt, Gardasee, Venedig). Der Ferienort liegt etwas abseits des Touristenrummels. Die Kurstadt Meran und die Landeshauptstadt Bozen sind jedoch innerhalb weniger Minuten mit Auto, Bus oder Zug zu erreichen.

Bildung

In Gargazon gibt es einen deutsch- und italienischsprachigen Kindergarten. Außerdem eine deutschsprachige Volksschule. Die weitere Schulbildung erfolgt in der Mittelschule von Terlan. Die Bibliothek verfügt über einen großen Bestand an Büchern, Zeitschriften und anderen Medien. Der Bestand wird weiterhin aufgebaut und gepflegt.

Politik

Bürgermeister seit 1952:[1]

  • Fridolin Thuile: 1952–1960
  • Karl Adami: 1960–1968
  • Johann Zischg: 1968–1974
  • Rudolf Bertoldi: 1974–2010
  • Armin Gorfer: 2010–

Wichtige Persönlichkeiten

Zu den wichtigsten Persönlichkeiten zählen:

  • Pater Josef Chronst (geb. 19. März 1924 in Gargazon, gest. 17. Dezember 1997 in Algund) war während seiner priesterlichen Tätigkeit Pfarrer der Pfarrgemeinde Algund, Dekan von Tramin sowie Kooperator und Religionslehrer in Schenna, Margreid und Nals, der Erbauer der neuen Pfarrkirche von Algund sowie Ehrenbürger des Dorfes Algund und Träger des Landesverdienstkreuzes des Landes Tirol.

Panorama

360 Grad Panorama im Zentrum von Gargazon
  Commons: Gargazon  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).