Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 11.05.2022, aktuelle Version,

Müllverbrennungsanlage Spittelau

Müllverbrennungsanlage Spittelau
Lage
Müllverbrennungsanlage Spittelau (Wien)
Koordinaten 48° 14′ 4″ N, 16° 21′ 34″ O
Daten
Typ Müllverbrennungsanlage
Brennstoff Restmüll
Leistung 6 MW
Betreiber Magistrat der Stadt Wien (MA48)
Betriebsaufnahme 1971
Eingespeiste Energie 2009 40 GWh
f2

Die Müllverbrennungsanlage Spittelau ist eine von drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen der Wien Energie. Ihre Besonderheit liegt in der von Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestalteten Fassade. Mit einer installierten Gesamtleistung von 460 MW stellt die Anlage den zweitgrößten Erzeuger im Fernwärmeverbundnetz (diesen geringen Teil von 22 Prozent teilen sich die drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen der Wien Energie) der Stadt Wien dar.

Anlage

Die Anlage, im nördlichsten Teil des 9. Bezirks am Donaukanal gelegen, wurde 1971 auf dem Gelände zwischen der Franz-Josefs-Bahn und dem Verbindungsbogen fertiggestellt. Die thermische Abfallbehandlungsanlage Spittelau wurde an ihrem heutigen Standort errichtet, um Wärme für das rund zwei Kilometer entfernte Neue Allgemeine Krankenhaus bereitzustellen.

Die fortlaufende Anpassung an den letzten Stand der Rauchgasreinigungstechnik führte zur Nachrüstung der thermischen Abfallbehandlungsanlage Spittelau mit einer Rauchgas-Nasswäsche (1986/89) sowie einer modernen Entstickungs- und Dioxinzerstörungsanlage (1989). Zur gleichen Zeit wurde die äußere Fassade des gesamten Fernwärmewerks nach einem Großbrand 1987 durch Friedensreich Hundertwasser neugestaltet. Die Planung erfolgte durch Architekt Peter Pelikan in Zusammenarbeit mit Alexander Marchart, Roland Moebius und Waagner-Biro.[1] Aus dem zuvor nüchternen Zweckbau wurde ein Kunstwerk, das eine harmonische Symbiose zwischen Technik, Ökologie und Kunst darstellen soll. In Osaka/Japan wurde später in Anlehnung an die Spittelau eine thermische Abfallbehandlungsanlage in ähnlichem Stil erbaut.

Die im Werk untergebrachte thermische Abfallbehandlungsanlage mit einer Durchsatzleistung von 260.000 Jahrestonnen ist in das Verbundnetz integriert und speist im Jahresdurchschnitt 60 MW Wärme in das Fernwärmenetz ein (Grundlastabdeckung). Zusätzlich können in fünf weiteren gas- bzw. gas-/ölbefeuerten Heißwasserkesseln zur Spitzenbedarfsabdeckung 400 MW an thermischer Leistung produziert werden. Die elektrische Leistung beträgt 6 MW.[2] Insgesamt werden so etwa 40.000 MWh Strom und 470.000 MWh Fernwärme produziert[3]. Mit dieser Wärmemenge werden jährlich mehr als 60.000 Haushalte in Wien beheizt.

Die CO2-Emissionen des Jahres 2009 betrugen 26.593 t.[4]

Hintergrund der überdimensionalen Kappe

Bild der Anlage inkl. der überdimensionalen Kappe
Anlage von der U-Bahn-Strecke aus gesehen. Rechts ist die Kappe rot/blau erkennbar.

Eine Besonderheit stellt eine überdimensionale Kappe auf einem kleinen Turm des Gebäudes dar. Als während einer Diskussion mit den Bauherren dem Künstler Hundertwasser die Geduld zu Ende ging, verließ er zornig die Runde mit den Worten „Ich hau den Hut drauf!“ (österreichische Redewendung für Aufgeben). Die Bauherren hielten dies für eine gute Idee und ergänzten die Anlage um die Kappe.[5]

Commons: Müllverbrennungsanlage Spittelau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andrea C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Werkverzeichnis - Catalogue Raisonné, Köln: Taschen Verlag, 2002, S. 1256–1258
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.wien.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Ing.in Ursula Heumesser, Magistratsabteilung 27; Stromerzeugung in Wien
  3. Wien Energie: Spittelau@1@2Vorlage:Toter Link/www.wienenergie.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/register.ecra.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Emissionshandelsregister Anlage Spittelau
  5. Spittelau: Das „Geheimnis“ der goldenen Kugel. Abgerufen am 18. Januar 2021.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Wien Own work, based on maps-for-free.com and Wien Katastralgemeinden.png Rosso Robot
CC BY-SA 3.0
Datei:Austria Vienna location map.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Hundertwasser-Müllverbrennungsanlage mit Fernwärmeauskopplung in Wien-Spittelau Eigenes Werk Lukas Riebling
CC BY-SA 3.0
Datei:Hunderwasser Fernheizwerk.JPG
Müllbunker in der Müllverbrennungsanlage Spittelau Eigenes Werk wdwd
CC BY 3.0
Datei:Müllverbrennung Spittelau Müllbunker.jpg
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
Public domain
Datei:Pictogram voting info.svg
Shiny red button/marker widget. Used to mark the location of something such as a tourist attraction. Eigenes Werk Andux
Public domain
Datei:Red pog.svg
Nordansicht des Verwaltungsgebäude der Fernwärme Wien (Wien Energie AG) an der Adresse Spittelauer Lände 45 in der Spittelau, ein Ortsteil im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund . Am 15. Mai 1987 brannte die Müllverbrennungsanlage ab. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde der Künstler Friedensreich Hundertwasser um 88 Mio. Schilling beauftragt, die Fassade und den Schlot zu gestalten. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Spittelau (Wien) - Fernwärme Wien, Verwaltungsgebäude (2).JPG
Nordostansicht der Müllverbrennungsanlage in der Spittelau, ein Ortsteil im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund und im Vordergrund die Hochtrasse (Viaduktbögen) der ehemaligen Eisenbahnstrecke "Verbindungsbogen" (Abzweigstelle Nußdorfer Straße – Friedensbrücke; 1991 stillgelegt). Die Verbrennungsanlage wurde von 1966/69 bis 1972 nach Plänen von Architekt Prof. Josef Becvar und dem Statiker Dr. techn. Adolf Lukele durch die Simmering-Graz-Pauker AG errichtet. Am 15. Mai 1987 brannte die Anlage ab. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde der Künstler Friedensreich Hundertwasser um 88 Mio. Schilling beauftragt, die Fassade und den Schlot zu gestalten. Am 16. Juli 1991 wurde die 113 Tonnen schwere Stahlkugel auf den 126 m hohen Schlot aufgezogen. Von 2012 bis 2015 erfolgte eine Generalsanierung. Seitdem hat die Anlage folgende technische Daten: Pro Jahr werden rd. 250.000 Tonnen Müll verbrannt (30 t/h), dabei entstehen 120.000 MWh Strom, 500.000 MWh Fernwärme, 6.000 t Eisenschrott sowie 60.000 t Schlacke, Asche und Filterkuchen. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Spittelau (Wien) - Müllverbrennungsanlage (2).JPG
Eine U11-Garnitur auf der Linie U4 zwischen den Stationen Spittelau und Friedensbrücke. Eigenes Werk Linie29
CC BY-SA 4.0
Datei:U11 U4 Spittelau-Friedensbrücke.JPG